Samstag, 15. März 2014

Zypern Tag 1


Dieses Jahr muss die Quäldich.de-Gemeinde in Chiavari ohne uns auskommen, da wir schon im letzten Jahr beschlossen, mal eine neue Destination, von der man schon viel Gutes gehört hat, zu testen: Zypern.

Die östlichste aller Mittelmeerinseln entwickelt sich seit einigen Jahren zunehmend zu einer sehr reizvollen Alternative für die üblichen Frühjahrsziele von Radsport- oder Skatingtrainingslagern, wie Mallorca, Andalusien oder Sizilien.

Die Anreise von Berlin ist mit umsteigen in Wien unproblematisch, und wenn man ordentlich bucht, ist man, dank Shuttlebus, in ca. 45min vom Flughafen Larnaca im Hotel in Limassol, der von uns gewählten Basis...

Die meisten Touristen, die man hier antrifft, sind Engländer, die sich schon früh am Morgen die obligatorische Rotfärbung am Pool verschaffen, sowie einiges an Russen.

Englischer Einfluss ist allgegenwärtig, das merkt man beim Frühstück im Hotel, aber am deutlichsten auf der Strasse: Es herrscht Linksverkehr...

Im Gegensatz zu einem anderen in unserem Hotel ansässigen deutschen Pärchen, das auch zum Rennradeln hier ist, haben wir uns keine gelbe Leuchtmarkierung links am Lenker installiert, wir stürzen uns ohne solche Erinnerer in den moderaten Verkehr auf der Küstenstrasse, die uns in sanften Wellen ostwärts bringt. Ca. 30km geht das so, was uns sofort auffällt, sind die – für unsere Verhältnisse – extrem rücksichtsvollen Autofahrer. Kein blödes Rumgehupe, reichlich Abstand beim Überholen, manchmal freundliches Winken oder gar Anfeuerungsrufe. Rennradfahren ist auf Zypern offensichtlich ein akzeptierter Sport, auch größere Gruppen, die uns entgegen kommen, werden so behandelt. Schonmal ein erster Daumen hoch... Als wir dann ins Hinterland abbiegen, um die ersten Höhenmeter zu sammeln, erledigen sich auf den durchwegs gut ausgebauten und glatt asphaltierten Strassen alle eventuellen Probleme, die Autos so mit sich bringen können: Da sind einfach keine!

Nach 38km erreichen wir den Gipfel der ersten von drei Kackwellen, die jeweils etwas mehr als 100hm machen, und erfreuen uns nicht nur an der Verkehrsarmut, sondern auch an der tollen Landschaft, die hier im Hinterland bei weitem nicht so karg und trocken ist, wie an der Küste.
In einem winzigen Kaff, erwerben wir noch eine Flasche Wasser, in dem Laden kann man sich problemlos auf englisch verständigen, das scheinen hier alle gelernt zu haben. Zum Schluß wartet noch der ziemlich giftige Anstieg zur Cima Coppi des Tages, dann geht von 700m über dem Meer nur noch bergab zurück nach Limassol, aber 10km davor müssen wir noch den bis dahin vernachlässigten Kaffeestop nachholen. 

Ein erstes, großartiges Beispiel für zypriotische Gastfreundschaft wird uns zuteil: Der Kaffee ist saulecker, kostet müde 80ct. Und so nebenbei, kriegen wir auch noch frisch gepflückte Orangen aus dem Garten des Wirts kredenzt. Einfach so...


Nach 85km sind wir wohlbehalten zurück im Hotel und zufrieden mit dem ersten Tag. 

So kann das weitergehen...

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