Sonntag, 7. September 2014

Adieu, les Pyrenees...

So, jetzt isse um, die Pyrenäenrunde. In schnöden Daten zusammengefasst und grafisch aufbereitet sieht das so aus:
Als Schmankerl zum Schluß gilt es heute, den letzten verbliebenen großen Namen zu erklettern, den Col d'Aubisque mit 1709m auch kein wahrer Riese, dafür aber um so schöner.

Vorher muss man noch über einen Zwischenpass, den Col du Soulor, 1474m hoch, das anstrengendere Ende auf dem Weg nach ganz oben, wo aber noch Zeit und Luft für Faxen übrig ist.

und noch mehr Denkmäler zu besichtigen sind:
Dann folgt die letzte lange Abfahrt dieser traumhaften Woche, gefolgt von 80km Restheimweg, der von drei fiesen Kackwellen finalisiert wird, nicht ohne zum Abschied noch ein Gewitter für die letzten 5km über uns auszuschütten. Macht aber nix, ist ja warm...

Samstag, 6. September 2014

Legendenmonumentenklassiker

So oder ähnlich kann man die heutige Etappe nennen. Der Col d'Aspin als Hors d'Oeuvre ist kein Gigant, hat aber schon etlichen Radfahrern, egal ob Hobbylette oder Pro, ordentlich Schmerzen zugefügt. Da wir es nicht eilig haben, können wir das gute Wetter, die schöne Aussicht und die ziemlich verkehrsarme Straße genießen.
Ein wenig Druck fürs Pedal ist nach dieser recht anspruchsvollen Woche noch verfügbar, so erreichen wir den Pass flott und gut gelaunt.
Die Abfahrt vom Aspin ist eine der Schönen, so richtig mit Flow und ernsthaft schnell. Nach (viel zu) kurzer Zeit sind wir in Sainte-Marie-de-Campan, wo der Anstieg zum nächsten von der TdF bekannte Scharfrichter auf uns wartet: der Col du Tourmalet. Im Ort ist ein Denkmal für einen Rennfahrer, der in grauer Vorzeit reglementskonform seine gebrochene Gabel eigenhändig wieder zusammengeschmiedet hat.
Dann kommt der Anstieg. Jetzt machen sich die Anstrengungen der letzten Tage bei mir ernsthaft bemerkbar, kurz vor der nachthäßlichen Skistation La Mongie stehen 11-12% auf dem Schirm, ich bin kurz davor, auf die Seite zu kippen. Schnell noch eine Tüte Sportbeans in den Kopp, und weiter gehts. Ganz oben ist ziemlicher Rummel, nicht so schlimm wie am Stelvio, aber immer noch genug. Da steht dann wieder ein Denkmal, fragt mich nicht für wen oder was, aber ich denke, so ähnlich sah ich bei Ankunft auch aus...
Dann kommt eine weitere von diesen verflucht schnellen Abfahrten, anfangs leicht gebremst durch Schafe, die auf dem warmen Asphalt pennen, dann durch Kühe, die den Begattungsversuchen des Bullen in der Herde zu entfliehen versuchen.
Nach Mittagessen in Luz-Saint-Saveur geht es noch ein wenig bergab, hier bremst nur noch böser Gegenwind, aber dann kommen noch gute 350hm in Form lästiger Kackwellen, und schwupps, ist auch dieser Tag um...

Freitag, 5. September 2014

Große Erwartungen...

...werden geweckt, wenn man das Höhenprofil der heutigen Etappe anguckt, gleich beim ersten Pass des Tages werden Steigungen bis zu 20% versprochen, was sich allerdings als Gerücht herausstellt, mehr als 11% zeigt der Garmin nie. So rollt man relativ locker auf den Col de Portet d'Aspet. 
Siehe Bild:
In der Abfahrt geht es dann schon etwas doller zur Sache, mehrere 17% - Schilder zieren die Strasse, die immer noch nass von den nächtlichen Regenfällen ist. Mittendrin stoppt man am Denkmal für den 1995 in dieser Abfahrt tödlich verunglückten Fabio Casartelli. 

Ohne Umschweife geht es in den nächsten Paas, den Col de Mente, auch schon bei den großen Rundfahrten befahren. Mittlerweile ist auch das Wetter wieder wie bestellt. 
Siehe Bild:
Nach einer weiteren tollen Abfahrt landen wir an einem Kreisverkehr, von dem aus es 20km wellig bergan bis Bagneres-de-Luchon geht, Dort fahren wir in einen alten Bekannten, den Col de Peyresourde, den wir auch am ersten Tag schon hatten, allerdings von der anderen Seite. 
Siehe Bild:
Nochmal mit Schwung zu Tale, in Arreau erwartet und das Hotel d'Angleterre, mit leckerem Bier, tollen Zimmern und noch leckererem Essen.

Donnerstag, 4. September 2014

Drei Buckel in der Ariege

Nach zwei Übernachtungen in Ax-les-Thermes, was angenehm ist, weil man mal nicht den Stress mit dem Koffer packen hat, geht es heute weiter durch die Ariege, weiter im Westen der Pyrenäen, nach St. Girons.

Aber das wäre ja kein Quäldich.de-Urlaub, wenn man da einfach geradeaus hinfahren würde. Zur Vermeidung der verkehrsreichen Hauptstrasse erklettern wir die Panoramastrasse am nördlichen Hang des Tales, von der man neben Höhenmetern auch noch schöne Aussichten hat.

Nach einer kurzen Kaffeepause in einem kleinen Örtchen namens Vicdessos am Fuß des heutigen Hauptanstieges, geht die Kletterei zum Port de Lers los. Gute 800hm mit einigen knackigen Abschnitten gestalten diesen Berg kurzweilig, während sich langsam der Himmel bezieht.
Ein kurzer Futterstop, und weiter geht es durch ein Zwischental zur Cima Coppi des heutigen Tages, den Col d'Agnes.
Schon in der Auffahrt kamen ein paar Tropfen von oben, aber gottseidank hält sich Petrus zurück, bis wir die ernsthaft steile Abfahrt nach Aulus-les-Bains hinter uns haben.
Erst im Anstieg zur letzten Welle, dem Col de Latrape, der bei 1106m endet, kommt es dicke von oben. Einmal klatschnass geworden, gelingt uns die Flucht vor dem Regen mittels beherzter Fahrweise bis ins Tagesziel.

Mittwoch, 3. September 2014

Der schönste...

...Pass der Pyrenäen wurde uns im Vorfeld versprochen. Aber bevor wir das beurteilen können, steht natürlich noch eine weitere Welle im Weg. Spontan umgeplant, um die Strapazen nach dem gestrigen Monster am heutigen "Ruhetag" zu minimieren, führt uns ein kurviges Sträßchen von Ax-les-Thermes nicht auf den ursprünglich vorgesehenen Col de Pradel, sondern auf den Col de Chiola,

1431m hoch und durchaus Quäldich.de-konform, da öfter als erwartet zweistellige Steigungen im Display erscheinen. Macht nix, die gestrige Schwäche im Bein ist weg. Danach kommt ein wenig Kackwellengedöns, inklusive geschenktem Minipass,

gefolgt von einer schönen Abfahrt auf einem schmalen, einsamen Sträßchen.

Nach wenigen Kilometern sind wir am Einstieg zum Highlight des heutigen Tages, dem Col de Pailheres, schon bei der Tour, der Vuelta und diversen kleineren Rundfahrten im Programm. Mit knapp über 2000m kein echter Gigant, aber mit durchschnittlich 8,7% kein leichtes Unterfangen. 

Anfangs auf einem breiteren Asphaltband, wird die Straße an einer Skistation deutlich schmaler, eine Kehre nach der nächsten, das ganze schön einsam, mit wenig Verkehr und atemberaubenden Aussichten.

Ich, für meinen Teil, habe einen neuen Lieblingspass...

Dienstag, 2. September 2014

Königsetappe

Die Nacht in Sort, einem Städtchen an einem rauschenden Flüßchen, das leider das Brummen der Neonreklame nicht übertönen kann, ist nach einem leckeren Abendessen einfach zu kurz, der Wunsch nach ausschlafen ist ziemlich groß. Das geht aber nicht, weil um 9:00 ist wieder synchrones einklicken der Pedale befohlen.

Heute ist nämlich Königsetappe, satte 140km mit mehr als 3000hm sollen es zum Schluß werden. Erste Schwierigkeit auf dem Weg zum Ziel in Ax-les-Thermes ist der Port del Canto, immerhin auch schon 1725m hoch. Schlimmer ist, das Fehlinformationen uns über eine ziemlich üble Schotterpiste mit einigen Zwischenabfahrten und unsachlich steilen Passagen über die erste Hälfte des Aufstiegs leiten.

Danach fehlen reichlich Körner, was sich in der zweiten gut asphaltierten Hälfte auch gleich bemerkbar macht. Die Beine wollen nicht so, wie ich will, das kann ja spannend werden...

Die Abfahrt nach Adrall ist nett, aber da hatten wir schon schönere. Dort beginnt der Anstieg zum höchsten Pass der Pyrenäen, dem Port d'Envalira, stolze 2407m hoch. Der liegt in Andorra, wodurch das heute eine Drei-Länder-Tour wird. Bedauerlicherweise gibt es nur einen Weg da rauf, eine stark befahrene Hauptstraße, die dafür aber nicht so steil ist, was meinen Quarkbeinen entgegen kommt.


Nach leckeren Spaghetti mit Pesto auf halber Höhe sind die Beine nicht mehr ganz so schlecht, so wird der Restanstieg zu einer machbaren Aufgabe. Alles in allem ist dieser Pass in die Kategorie "Been there, done that " einzuordnen, da die Abfahrt zurück nach Frankreich nicht mit Sahneasphalt glänzen konnte und ausserdem noch von vielen lästigen, teils langsamen Autos bevölkert war...

Zum Schluß überwiegt aber, wie meist, die Zufriedenheit, das bewältigt zu haben, und das brilliante Wetter tut das seine, um die Laune oben zu halten...

Montag, 1. September 2014

Doppelpass nach Spanien

Nach einer ruhigen Nacht in Bagneres-du-Luchon ist heute wieder Start um 9:00 am gestrigen Etappenhotel, das zwar keine Gastronomie hat, aber dafür riesige Zimmer mit allerlei Luxus, die eigentlich als Ferienwohnungen für bis zu 6 Personen gedacht sind. Wir bewohnen sowas zu zweit. Abendessen und Frühstück sind in ein Restaurant zwei Ecken weiter ausgelagert.

Heute wechseln wir in das nur 10km entfernte Spanien, am Ende der ersten Klettereinlage des Tages, dem Col du Portillon, ist die Grenze überschritten.

Dafür hat man allerdings 665hm, die es in sich haben, zu überwinden, zweistellige Steigungsprozente allenthalben...

Die Abfahrt ist ebenso steil, schön winkelig und mit leckerstem Asphalt versehen, Höchstgeschwindigkeiten werden da nicht erreicht, aber das Grinsen hält noch eine ganze Weile.

Nach gut 15km Transitpassage geht es in den zweiten Pass des Tages, bei weitem nicht so steil, dafür deutlich länger, 1350hm wollen erklommen werden, bis man bei 2072m am Passchild des Port de la Bonaigua steht.

Übrigens mein erster 2000er dieses Jahr. Mittag ist aber vorher, auf 1250m, in einem Restaurant, das mit 30 hungrigen Radfahrern etwas überfordert ist, aber das Boccadillo, saulecker und billig, liegt mir dann im weiteren Aufstieg auf der breiten, gut ausgebauten und daher recht verkehrsreichen Straße, doch schwer im Magen. So wurde der Gipfelsturm ein Gipfellüftchen, aber ich bin ja schließlich im Urlaub...

Die Abfahrt erfolgt auf einer ebenso guten Straße, beginnend mit einer fetten Kehrengruppe, wo ich mich durch die komplette Gruppe pflügen muss, bevor ich eigene Linien wählen kann. Macht aber auch Spaß. Dann wird es grader, aber nicht flacher, als Lohn gebeugter Haltung stehen 91km/h als Maximalgeschwindigkeit auf dem Tacho... Irgend wann ist dann doch Schluß mit steil, die Gruppe fährt wieder zusammen, und wir machen, wie gestern auch schon einen flotten Zug bis zum heutigen Etappenort auf.

Sonntag, 31. August 2014

Cowdown am Port des Bales

Nachdem der gestrige Tag lediglich eine kleine Einrollrunde brachte, geht es heute richtig zur Sache. Zwei Pässe, 120km, 2300hm, stehen auf dem Programm. Als erstes stellt sich der Col de Peyresourde der voll motivierten, 30- köpfigen Gruppe in den Weg. Die Anfahrt von Lannemezan ist wellig, aber nicht allzu heftig, so wird auch - für Quäldich.de-Verhältnisse - gleich ordentlich an der Schnur gezogen. Entsprechend flott rollen wir in den unauffällig beginnenden Hauptanstieg, wo sich das Feld erwartungsgemäß zersplittert und so die Gruppenaufteilung für die nächsten Tage klärt.
Der Peyresourde wurde als "Autobahnartig" angekündigt, aber weder ist die Straße sonderlich breit noch sehr verkehrsreich. Bei 1543m über dem Meer sind wir auf der Passhöhe, wo es eine Creperie für angebracht hält, ihre Produkte für müde 50 Cent das Stück an den Mann oder die Frau zu bringen.

So gestärkt, fallen wir im Eilgang zu Tale, 82,9 km/h stehen auf dem Tacho. 707 Meter tiefer, kurz vor einer sehr hübschen Kehrengruppe hat das Vergnügen schon wieder ein Ende, und der zweite Pass beginnt. Der Port des Bales ist den Tour de France - Fans ein Begriff, beginnt gleich biestig mit zweistelligen Steigungsprozenten und führt auf 1756m.

Zwischendrin immer wieder erholsame Flachstücke, aber fast 1000hm sind halt schon ein Wort. Immer wieder kommen uns liebevoll erhaltenen Jaguars der Typen XK
und E entgegen, deren Piloten aber extrem gesittet fahren und größtenteils freundlich winken.

Auf der Passhöhe gibt es dieses Mal keine Leckereien, nur ein Passchild, etwas Wind und jede Menge Kühe, die die saftig grünen Wiesen abweiden und auch mal einfach auf der Fahrbahn rumstehen.

Das setzt sich auf der schmalen, steilen und winkeligen Abfahrt fort, hinzu kommt schlechter Belag mit Kuhdung, Schlaglöchern, nassen Stellen und Steinchen. Erst deutlich weiter unten wird das besser und ich kann wieder ungehemmt die Bremse aufmachen. In einem Kaff namens Mauleon-Barousse sammelt sich die Gruppe von 7 Mann, und wir machen einen flotten Zug für die restliche 30km zum Tagesziel in Bagneres-du-Luchon auf...
Ein schöner Einstieg in diese acht Etappen umfassende Fahrt. Eins steht schonmal fest: Die Pyrenäen sind ein tolles Rennradrevier.

Samstag, 30. August 2014

Wenn Dreie eine Reise tun...

...dann können sie was erzählen. Unsere spätsommerliche Quäldich.de - Sause führt uns dieses Jahr in bislang unbekannte Regionen: Die Pyrenäen mit reichlich Höhenmetern und Kilometern wollen erkundet werden.

Aber der Anfang ist etwas holperig: Pünktlich am Flughafen (immernoch Tegel) eingetroffen, wird eingecheckt und dann die Fahrradkoffer zum Sperrgepäckschalter gewuchtet. "Machen se mal den Koffa uff, da sind ja CO2-Patronen drinne, die dürfen nich mit..." Super, endlich hab ich so eine Superpumpe, da klaut mir die Security das Betriebsmittel. Immerhin darf ich zwei von 7 behalten, der Rest ruht in Frieden in einem Mülleimer am Flughafen.

Der Rest der Reise verläuft unauffällig, eine nette Flugbegleiterin setzt mich auf dem Flug nach Amsterdam an den Notausgang, was für unerwarteten Luxus sorgt. Das zweite Teilstück nach Toulouse ist ähnlich bequem, was aber eher der zierlichen Statur meinen Sitznachbarin und der großzügigen Bestuhlung der Embraer 190 zu verdanken ist.

Leider werfen die Gepäckheinis Jans Radkoffer auf die Ecke, was uns einen ungeplanten Zwischenstop am Troubledesk der KLM einbringt und mir ein Bastelstündchen am Abend: Schaltauge verbogen, ein wenig Rahmen abgebröckelt, aber anscheinend reparabel. Die königliche Luftmarine hat schon im Vorfeld nicht grade viele Pluspunkte gesammelt, so langsam kommen sie auf die rote Liste...

Das Hotel des Pyrenees in Lannemezan ist ein etwas abgerockter 2-Sterner, ab das reißt die Bewirtschaftung mit guten Küchenleistungen locker wieder raus, die Betten sind O.K., und es ist ja auch nur eine von vielen Etappenunterkünften.

Heute gibt es noch ein Einrollründchen, da der Großteil der anderen Teilnehmer des Quäldich.de - Pyrenäenklassikers erst im Laufe des Tages eintreffen wird, morgen wird es dann ernst, aber dazu später...

Sonntag, 23. März 2014

Zypern Tag 8 - Letzte Zuckungen

So, letzter Tag. Schon. Schade. Hier hielte ich es auch noch ein wenig aus.

Für die finale Anstrengung haben wir uns angesichts des gestrigen Rittes für was Kleines entschieden und sind noch ein letztes Mal auf der Küstenstraße nach Osten ausgerückt.
Ein Kurzbesuch am berühmten „Governours Beach“ zeigt, das die Zyprioten ihre Sparanstrengungen ernst nehmen. Wenn so die Regierung beacht, wird es bald aufwärts gehen :-)
Spaß beiseite, der dunkelgraue Sandstrand ist eher klein, ziemlich schmuddelig und die Aussicht auf ein Öltanklager und eine Raffinerie ist auch nicht grade prickelnd.
Weiter geht es zum Abzweig nach Kalavassos, wo ich letztens ja schon an der Staumauer stecken blieb. Diesmal haben wir den richtigen Abzweig nach Asgata gefunden, und schrauben uns auf einer faktisch verkehrsfreien Straße auf den Buckel des Tages.

Nach Asgata

In Asgata ist Kaffeestop, eine entzückende Dame serviert uns „Cyprus Coffee“, Cola und Schokoladenkuchen, Ninas anfängliche Frage nach den Kuchen auf der Karte an der Wand wird mit schallendem Gelächter honoriert. Dann kommt die Erklärung: Der Kuchen auf der Karte ist aus Seife, offensichtlich ein weiteres Standbein zum Gastronomiebetrieb.

Ja, der ist aus Seife...

Gestärkt und mit einem winzigen, geschenkten Seifenkuchen im Gepäck fahren wir weiter, da der eigentliche Berg schließlich noch vor uns liegt. Gemächlich windet sich die Straße bergauf, selten sind mehr als 6% zu vermerken, nur ein kleines Stück zwischendrin und ganz zum Schluß gibt es nochmal zweistelliges in den Schenkel.

Letzte Höhenmeter

Auf 722m hat die Kletterei für diesen Zypernaufenthalt ein Ende, und weil wir von Kellaki schon zweimal auf der neuen Straße zu Tal geflitzt sind, testen wir jetzt mal die „Old Road“. Von der Anlage ein Traum, aber wie der Name schon sagt, OLD. Nachahmungstätern empfehlen wir eindringlichst, diesen Weg NUR bergauf zu befahren. Bergab vergehts einem...

"Old Road" aus der Nähe: Pfui!!!
"Old road" aus der Ferne: Hui!!!

Die restlichen paar Kilometer sind entspannt, nur auf der Küstenstraße ist grade SUV-Korso, und auch hier wissen die Fahrer/innen offensichtlich nicht um die Dimensionen ihrer Fahrzeuge...

Nach 70km und etwas über 1000hm ist unsere Abschlußrunde vorbei.

Track...

Samstag, 22. März 2014

Zypern Tag 7 - Es grünt so grün...

Heute ist der Westen der Insel das Zielgebiet unserer Bemühungen. Da waren wir noch gar nicht. Außerdem lockt ein langer, flacher Anlauf, bevor man sich wieder dem allseits beliebten bergauf-Fahren widmet. Also geht es dieses Mal wirklich komplett von Ost nach West durch Limassol. Topfebene, gerade Straße breitet sich vor uns aus, ein Genuß, einfach mal so dahin zu gleiten.
Kurz hinter Episkopi, wo die britische Armee einen fetten Stützpunkt unterhält, geht es erst ein bißchen aufwärts mit einem tollen Blick aufs Meer, 


ein Stück weiter ist ein antikes Stadion, wo so richtig Ben Hur-mäßig mit Wagenrennen und klassischem Fünfkampf abgefeiert wurde – vor 2000 Jahren. Einen Kilometer abseits der Straße ist auch noch ein Apollo-Tempel, aber soviel Kultur passt leider nicht in unseren Zeitplan.

So richtig bei den Briten ist man dann noch einige Kilometer weiter, da findet man gepflegten grünen Rasen, ordentliche Häuser, ein gut gegossenes Rugbyfeld und außerdem ein sehr schöne Miniabfahrt nebst Gegenanstieg auf ebenso gepflegten Asphalt.

Nach 38 harmlosen Kilometern ist der Frieden dann vorbei, gleich geht es mit Steigungswerten bis zu 14% zur Sache, da merkt man langsam doch, was in der vergangenen Woche gebacken war...
Gemein unauffällig sind diese Rampen, schnurgeradeaus und hinterhältig immer steiler werdend. Man sucht vergeblich nach dem Plattfuß, einer der kleineren Gänge ist schon länger im Einsatz, erst der Blick auf das Display erlöst einen von der Schlaffheitsvermutung.

Sieht man nicht, sind aber 12%...


Endlich beginnt wieder Geschlängel, da weiß man, was man hat. Bei Dora ist eine Scharte in der Erde, als hätte jemand mit einer riesigen Axt reingehauen, sausteil runter, kein Chance zum Garmin ablesen, auf der anderen Seite zeigt das Gerät zur Strafe mal eben eine 17% Steigung. Danach treppt sich der Kurs in wechselnden Gemeinheitsgraden zur heutigen Cima Coppi bei 706m.

Auffällig am Westen Zyperns ist, das es hier viel grüner ist, als im zentral gelegenen Gebirge. 


Das zu würdigen haben wir nun einiges an Zeit, denn eine Kackwelle jagt die nächste. 


Die kleinen Orte glänzen am Samstag Nachmittag mit verrammelten Türen, an Wassernachschub ist nicht zu denken, bis wir in Agios Therapon nette Menschen treffen, die uns die leeren Flaschen auffüllen.
Die folgende Abfahrt ist eigentlich sehr schön, aber der allgegenwärtige Steinschlag zwingt einen zu verhaltener Fahrweise und mittendrin kommen auch noch zwei Stücken, die eher aus Geröll als allem Anderen bestehen. Zur Belohnung führt unser Weg aber dann noch sanft gewellt an einem ziemlich großen, aber auch ziemlich leeren Stausee entlang und zum Schluß über die Dammkrone. 


Dann eine letzte Welle, und dem Fall zurück nach Limassol steht nichts mehr entgegen.


113km und fast 1800hm später stehen wieder am Hotel. Ein anstrengender Tag, aber auch sehr schön.  


Freitag, 21. März 2014

Zypern Tag 6 - 22°C-Kurzprogramm

Nach den großen Taten folgen kleinere. Da der gestrige Berg doch noch in den Beinen steckt, werden heute kleine Brötchen gebacken, Erstmal ausschlafen, dann gemächlich frühstücken, ein Stündchen am Pool in der Sonne braten, noch ein wenig Materialpflege, gegen halb eins sitzen wir auf den Rädern.

Heute führt unser Weg schlicht nordwärts aus der Stadt. Auf dem Weg sind wir am ersten Tag schon zurückgekommen. Die Straße steigt sanft an, selten mehr als 5%, bis zum Stausee bei Akrounta, danach wird es etwas heftiger, das Asphaltband beginnt sich zu schlängeln, Kehre an Kehre geht es – mal wieder bei strahlendem Sonnenschein – jetzt mit gewohnteren Steigungswerten zwischen 7 und 9% weiter. 


Trotz der gestrigen Strapazen sind die Beine recht gut, flüssig nähert sich der heutige Höhepunkt bei 676m. Eine Zwischenabfahrt führt uns nach Arakapas, wo alle Pläne, die Runde noch etwas nach Norden auszudehnen, wegen mangelnder Bekleidung verworfen werden. In der Höhe ist es denn doch etwas frisch, so ohne Unterhemd und Windweste unter der Privatwolke am Berg...


Also rechts abbiegen, Eptagonia heisst das vorläufige Ziel. Hier gibt es ein weiteres Mal leckeren zypriotischen Kaffee nebst der offensichtlich obligatorischen Zitrusfrüchte, heute Mandarinen, und einem Stapel Kekse für lächerlich erscheinende 2€.

Der weitere Weg ist auch schon bekannt, am zweiten Tag unseres Zypernaufenthalts sogar als Hin- und Rückweg. 

Macht nix, der ist schön genug um öfter gefahren zu werden, zumal ja die ziemlich geniale Abfahrt von Kellaki bis fast ins Meer noch auf uns wartet. 


Ein von Nina erdachter Weg lässt dieses Mal allerdings die Küstenstraße links liegen, auf welligem Geläuf gibt es noch einiges an Extra-Höhenmetern, und ein Rämpchen mit 14% hat sich auch noch eingeschlichen.


Alles in Allem „nur“ 55km, aber immerhin doch etwas über 1200hm