Sonntag, 31. August 2014

Cowdown am Port des Bales

Nachdem der gestrige Tag lediglich eine kleine Einrollrunde brachte, geht es heute richtig zur Sache. Zwei Pässe, 120km, 2300hm, stehen auf dem Programm. Als erstes stellt sich der Col de Peyresourde der voll motivierten, 30- köpfigen Gruppe in den Weg. Die Anfahrt von Lannemezan ist wellig, aber nicht allzu heftig, so wird auch - für Quäldich.de-Verhältnisse - gleich ordentlich an der Schnur gezogen. Entsprechend flott rollen wir in den unauffällig beginnenden Hauptanstieg, wo sich das Feld erwartungsgemäß zersplittert und so die Gruppenaufteilung für die nächsten Tage klärt.
Der Peyresourde wurde als "Autobahnartig" angekündigt, aber weder ist die Straße sonderlich breit noch sehr verkehrsreich. Bei 1543m über dem Meer sind wir auf der Passhöhe, wo es eine Creperie für angebracht hält, ihre Produkte für müde 50 Cent das Stück an den Mann oder die Frau zu bringen.

So gestärkt, fallen wir im Eilgang zu Tale, 82,9 km/h stehen auf dem Tacho. 707 Meter tiefer, kurz vor einer sehr hübschen Kehrengruppe hat das Vergnügen schon wieder ein Ende, und der zweite Pass beginnt. Der Port des Bales ist den Tour de France - Fans ein Begriff, beginnt gleich biestig mit zweistelligen Steigungsprozenten und führt auf 1756m.

Zwischendrin immer wieder erholsame Flachstücke, aber fast 1000hm sind halt schon ein Wort. Immer wieder kommen uns liebevoll erhaltenen Jaguars der Typen XK
und E entgegen, deren Piloten aber extrem gesittet fahren und größtenteils freundlich winken.

Auf der Passhöhe gibt es dieses Mal keine Leckereien, nur ein Passchild, etwas Wind und jede Menge Kühe, die die saftig grünen Wiesen abweiden und auch mal einfach auf der Fahrbahn rumstehen.

Das setzt sich auf der schmalen, steilen und winkeligen Abfahrt fort, hinzu kommt schlechter Belag mit Kuhdung, Schlaglöchern, nassen Stellen und Steinchen. Erst deutlich weiter unten wird das besser und ich kann wieder ungehemmt die Bremse aufmachen. In einem Kaff namens Mauleon-Barousse sammelt sich die Gruppe von 7 Mann, und wir machen einen flotten Zug für die restliche 30km zum Tagesziel in Bagneres-du-Luchon auf...
Ein schöner Einstieg in diese acht Etappen umfassende Fahrt. Eins steht schonmal fest: Die Pyrenäen sind ein tolles Rennradrevier.

Samstag, 30. August 2014

Wenn Dreie eine Reise tun...

...dann können sie was erzählen. Unsere spätsommerliche Quäldich.de - Sause führt uns dieses Jahr in bislang unbekannte Regionen: Die Pyrenäen mit reichlich Höhenmetern und Kilometern wollen erkundet werden.

Aber der Anfang ist etwas holperig: Pünktlich am Flughafen (immernoch Tegel) eingetroffen, wird eingecheckt und dann die Fahrradkoffer zum Sperrgepäckschalter gewuchtet. "Machen se mal den Koffa uff, da sind ja CO2-Patronen drinne, die dürfen nich mit..." Super, endlich hab ich so eine Superpumpe, da klaut mir die Security das Betriebsmittel. Immerhin darf ich zwei von 7 behalten, der Rest ruht in Frieden in einem Mülleimer am Flughafen.

Der Rest der Reise verläuft unauffällig, eine nette Flugbegleiterin setzt mich auf dem Flug nach Amsterdam an den Notausgang, was für unerwarteten Luxus sorgt. Das zweite Teilstück nach Toulouse ist ähnlich bequem, was aber eher der zierlichen Statur meinen Sitznachbarin und der großzügigen Bestuhlung der Embraer 190 zu verdanken ist.

Leider werfen die Gepäckheinis Jans Radkoffer auf die Ecke, was uns einen ungeplanten Zwischenstop am Troubledesk der KLM einbringt und mir ein Bastelstündchen am Abend: Schaltauge verbogen, ein wenig Rahmen abgebröckelt, aber anscheinend reparabel. Die königliche Luftmarine hat schon im Vorfeld nicht grade viele Pluspunkte gesammelt, so langsam kommen sie auf die rote Liste...

Das Hotel des Pyrenees in Lannemezan ist ein etwas abgerockter 2-Sterner, ab das reißt die Bewirtschaftung mit guten Küchenleistungen locker wieder raus, die Betten sind O.K., und es ist ja auch nur eine von vielen Etappenunterkünften.

Heute gibt es noch ein Einrollründchen, da der Großteil der anderen Teilnehmer des Quäldich.de - Pyrenäenklassikers erst im Laufe des Tages eintreffen wird, morgen wird es dann ernst, aber dazu später...