Samstag, 6. September 2014

Legendenmonumentenklassiker

So oder ähnlich kann man die heutige Etappe nennen. Der Col d'Aspin als Hors d'Oeuvre ist kein Gigant, hat aber schon etlichen Radfahrern, egal ob Hobbylette oder Pro, ordentlich Schmerzen zugefügt. Da wir es nicht eilig haben, können wir das gute Wetter, die schöne Aussicht und die ziemlich verkehrsarme Straße genießen.
Ein wenig Druck fürs Pedal ist nach dieser recht anspruchsvollen Woche noch verfügbar, so erreichen wir den Pass flott und gut gelaunt.
Die Abfahrt vom Aspin ist eine der Schönen, so richtig mit Flow und ernsthaft schnell. Nach (viel zu) kurzer Zeit sind wir in Sainte-Marie-de-Campan, wo der Anstieg zum nächsten von der TdF bekannte Scharfrichter auf uns wartet: der Col du Tourmalet. Im Ort ist ein Denkmal für einen Rennfahrer, der in grauer Vorzeit reglementskonform seine gebrochene Gabel eigenhändig wieder zusammengeschmiedet hat.
Dann kommt der Anstieg. Jetzt machen sich die Anstrengungen der letzten Tage bei mir ernsthaft bemerkbar, kurz vor der nachthäßlichen Skistation La Mongie stehen 11-12% auf dem Schirm, ich bin kurz davor, auf die Seite zu kippen. Schnell noch eine Tüte Sportbeans in den Kopp, und weiter gehts. Ganz oben ist ziemlicher Rummel, nicht so schlimm wie am Stelvio, aber immer noch genug. Da steht dann wieder ein Denkmal, fragt mich nicht für wen oder was, aber ich denke, so ähnlich sah ich bei Ankunft auch aus...
Dann kommt eine weitere von diesen verflucht schnellen Abfahrten, anfangs leicht gebremst durch Schafe, die auf dem warmen Asphalt pennen, dann durch Kühe, die den Begattungsversuchen des Bullen in der Herde zu entfliehen versuchen.
Nach Mittagessen in Luz-Saint-Saveur geht es noch ein wenig bergab, hier bremst nur noch böser Gegenwind, aber dann kommen noch gute 350hm in Form lästiger Kackwellen, und schwupps, ist auch dieser Tag um...

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