Montag, 27. Juni 2016

Garmisch-Florenz, Tag 3: Zackig mal eben nach Trento

So könnte man die heutige Etappe nennen, wenn man denn den kurzen Weg zwischen der Hauptstadt Südtirols, und der Hauptstadt des Trentino, Trento, genommen hätte, 60km tendenziell bergab auf einer fetten Staatsstraße. Aber das wäre nicht die richtige Methode, an diesem total ungewohnt sonnigen Tag, diese schöne Gegend zu erradeln. Also lässt man das mit dem zackig, außer man meint damit die zwei Zacken, die die heutige Etappe zieren.

Los gehts durch Bozen auf winkeligen Straßen und Radwegen, wo uns eine lose Kurbel einige Minuten aufhält, bevor es nach nur 5km in den ersten Anstieg geht. Der hält freundliche 1000hm bereit, glänzt mit Maximalsteigungen von 12%, endet in einem Kaff namens Obergummer auf 1380m und tut erstmal schon schön weh im Bein. Dafür ist Verkehr auf dieser Straße echte Mangelware. Die folgende Abfahrt beschert mir den zweiten Plattfuß in 3 Tagen, hinter den langsamsten Teilnehmern bergab fahren erwärmt die Felge über Gebühr, dann ist halt auch mal die Luft raus. Flott geflickt, geht es runter zur ersten Getränkeverpflegung, dann steht der nächste 1000hm-Zacken vor der Nase, hinauf zum Passo de Lavaze´, nicht verwandt oder verschwägert mit einem ähnlich klingenden Kaffeeröster. Bei 1810m ist der Gipfel erreicht, das zwischengelagerte Steilstück mit abermals zweistelligen Steigungen kostet mich heute echte Mühe, aber die Belohnung lauert natürlich auf der Südseite mit taufrischem Asphalt und flowigen Kurven. Das verleitet zu unvernünftiger Raserei, fast 85km/h stehen als Maximum im Display. Kurze Zeit später ist schon Mittag, wieder flott, viel und lecker.


Der Rest der zum Schluß 114km langen Stecke mit gesamt 2600hm ist kackwellig mit Gegenwind, aber die Truppe läuft gut, einige wollen pünktlich zum Fussi im Quartier sein. So machen wir einen schönen Zug auf und schaffen das gesetzte Ziel, und erreichen Trento bei strahlendem Sonneschein kurz nach 17:00 Uhr.

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