Samstag, 11. Juli 2015

Fertsch!!!

Es ist vollbracht! Neun lange Tage auf dem Rad sind vorbei, 1550km im Sattel, Deutschland von Nord nach Süd durchquert, gut 20000hm in die Beine gepumpt, Unmengen an Getränken, Bananen, Riegeln und Gels verputzt, geschwitzt, gefroren, nass geworden.
Die letzte Etappe kostet noch mal reichlich Körner, es ist warm, einige schmerzhafte Zacken werden mit Gegenwind verziert. Aber das ist jetzt egal, alles freut sich, angekommen zu sein. Wir gehen jetzt feiern, und zwar auf der Zugspitze...

Freitag, 10. Juli 2015

Aufs Dach der Tour

Heute mal kurz, mit dem Handy posten ist mühsam. Mit diversen Abstechern nach Österreich kommen wir zum höchsten Punkt der Quäldich.de Deutschlandrundfahrt: Die Roßfeldstrasse mit knapp 1500m üNN. Durchgehend 10%, manchmal auch mehr, ist das schon knackig. Die Abfahrt ist böse, bis zu 24% Gefälle bringen die Felgen auf Temperaturen jenseits der empfohlenen Parameter. Danach kommen noch ein böser Zacken, der am ausgezehrten Körper nagt, aber nach der letzten Getränkeverpflegung am Eisstadion in Inzell geht es tendenziell bergab. Eine anstrengende aber extrem schöne Etappe mit großartigen Ausblicken auf die Alpen.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Flußtäler...

...sind uns versprochen. So lautet zumindest das Briefing zur heutigen Etappe: Rauf auf den Arber, dann noch ein Zacken, Abfahrt, dann ist der Drops gelutscht, ein Flußtal lang, fettich. 180Km, 1730hm. Soweit die graue Theorie. 

Nach dem Aufbruch vom Bayerischen Hof, über den ich mich jetzt nicht weiter ereifern werde, ist das auch fast so wie angekündigt. Rauf auf den Arber, dann noch ein Zacken, Abfahrt (sehr geil!!!). Aber dann stellt sich heraus, das der heutige Track wohl mit minderwertigem Datenmaterial kreiert ist, weil, das versprochene Flußtal stellt sich als eine Sammlung gemeiner Wellen heraus, die ordentlich Körner kosten. Das Einzige, was da fließt, ist reichlich Regenwasser den gestählten Radsportlerleib herab, ein meteorolgischer Wiedergutmachungsversuch für die Hitzeschlachten der vergangenen Woche.
Nach der Mittagspause hört das Gepladder dann erstmal auf, aber Hose und Schuhe sind gründlich durchgeweicht. Dafür kommt jetzt ein Flußtal. Das der Donau, die hier noch ziemlich handlich aussieht, etwa wie die Elbe bei Magdeburg. Dann, wer hätte damit rechnen können, noch ein paar Wellen. Und nochmal Regen. Und noch ein paar Wellen. Dann noch ein Flußtal, das des Inn, an dieser Stelle schon ein mächtiger Strom. Und noch ein paar Wellen. Und Gegenwind. Die Moral der Truppe ist phenomenal.
Nach 186km und 2350hm sind wir in Burghausen, So geht die Praxis...
Hat aber trotzdem wieder Spaß gemacht.


Nur wird der letzte Abschnitt des Tages, ca. 15km vor dem Ziel leider durch einen bösen Sturz in Gruppe 3 überschattet, wobei sich eine Teilnehmerin das Schlüsselbein bricht und ein Anderer mit Gesichtsverletzungen ebenfalls ins Krankenhaus muss. 

Mittwoch, 8. Juli 2015

Wellenreiten deluxe

Der Abend bringt ein fettes Gewitter über Bischofsgrün, die Gerüchteküche bezüglich des Wetters für den folgenden Tag kocht, von Dauerregen und Temperatursturz ist die Rede. Ganz so schlimm kommt es dann doch nicht, zwar werden am Morgen, nach Verabschiedung durch den Bürgermeister die Regenklamotten zum Einsatz gebracht, aber der Guss hält nicht lange und die neue Regenjacke verrichtet erstklassige Arbeit. Ein flotter Wind weht häufig unterstützend, was den heutigen Ritt über ungezählte Wellen unterschiedlichster Form und Größe, insgesamt 160km und 2500hm, sowohl thermisch als auch körperlich recht angenehm gestaltet. Das zieht sich durch alle Gruppen, so nah beieinander war das Feld noch nie seit Flensburg. Als Gruppenleistung erster Güte fahren wir einen gemeinen 10% Buckel mit gut 200hm in geschlossener Formation, was den Einen oder Anderen zwar schwer ran nimmt, aber doch ziemlich cool ist. Zufriedenes Grinsen bei Allen, besonders bei den Guides, nicht nur wegen des Buckels, auch wegen der schönen Landschaft auf dem Weg nach Rimbach. Außerdem haben wir heute den Kilometer 1000 überschritten. Jetzt finde ich noch raus, ob die Köche im Bayrischen Hof mehr können als die Rezeptions-Azubis...
Achtung Zeitsprung: Die Köche können mehr!

Dienstag, 7. Juli 2015

Es geht voran...

Das Treff-Hotel in Oberhof ist alte Schule und versprüht von außen nicht mehr viel des alten Glanzes aus vergangenen Tagen. Auch innen erkennt man schnell den Zahn der Zeit und die fast niedlich anmutenden Bemühungen des DDR-Massentourismus. Aber alles ist sauber, das Essen schmeckt prima, nur mit der Klimatisierung der Zimmer steht es nicht zum Besten, trotz des vergleichsweise kühlen Tages herrscht in dem ganzen Bau eine Bullenhitze, was sich mit einer eher unruhigen, wenig erholsamen Nacht rächt. Gute Voraussetzungen für die Königsetappe.
Aber nach dem Frühstück sieht alles ganz gut aus, die Temperaturen sind moderat. Nach der üblichen Begrüßungsansprache von Jan setzen sich nach und nach die Truppenteile in Bewegung, meine Truppe ist wie immer als letzte dran, und so kullern wir in sauberer Zweierreihe aus dem Ort, um die höhenmeterreichste Etappe der Runde anzugehen. Der Vormittag vergeht wie im Flug, ich fahre gut 80km neben unserem Guide Klaus und später auch Paul an der Spitze des Feldes, was für mich ungebremste Abfahrten und somit viel Spaß bedeutet. Das Streckenprofil ist tendenziell wellig, so sammeln wir bis zur Halbzeit=Mittagsverpflegung gute 1300hm. Bis dahin macht das auch einen Mordsspaß, nach dem Futterstop sind die Temperaturen leider wieder auf unangenehme 32°C geklettert, was mir heute doch echt Schwierigkeiten bereitet. Aber Paul und einige andere aus der Gruppe passen auf mich auf, so schleppe ich mich zum nächsten Getränkestop. Freilich ist der Besenwagen zu diesem Zeitpunkt schon wieder gut besetzt, aber diese Option wollte ich eh nicht ziehen. Durch schlichtes Ignorieren aller Stichstraßen, die im Plan vorgesehen sind, sparen ich und der Großteil der Gruppe 10km und 400hm, aber so richtig stören tut das keinen. Mal wieder gut gegart erreichen wir die Unterkunft in Bischofsgrün. Trotz des schwierigen Nachmittags wieder ein toller Tag der überraschender Weise auch schon das Bergfest der Tour darstellt. Nur noch vier Etappen bis Garmisch.

Montag, 6. Juli 2015

Fast ein Ruhetag...

Nach den bisher recht kraftraubenden Tagen gibt es heute eher Wellness-Radeln für Fortgeschrittene. 18°C am Morgen, nachdem es am Abend zuvor heftige Gewitter gab, die sogar den Feueralarm im Hotel auslösten (?), versprechen in Paarung mit der kürzesten Etappe der DLRF, "nur" 140km, einen entspannten Tag. Und das Versprechen wird gehalten . Wie an den vorangegangenen Tagen, Kaiserwetter, heute mit milden 25°C, meistens ein kühlender Wind der uns teils von der Seite anbläst, teils die Fahrt nach Oberhof, dem Biathlon- und Langlaufleistungszentrum, erleichtert. Gemütliche 1750hm, größtenteils auf allgemeines Wellenreiten und drei halbwegs ernste Rampen verteilt, lassen den Tag zeitig enden.
Ein echtes Vergnügen mit einer super funktionierenden Truppe.
Morgen gibt es dann ein echtes Brett, 172km, 3227hm, ob ich dann noch was schreiben mag, weiß ich jetzt noch nicht...

Sonntag, 5. Juli 2015

Immer noch warm

Nach der schlicht unbeschreiblichen Hitzeschlacht gestern, steht ein weiterer Tag auf dem Weg nach Garmisch ins Haus. Heute eher eine Sprintetappe, 156km und 1900 hm scheinen ein Klacks zu sein im Vergleich zu den Vortagen. Aber Petrus meint es wieder fast zu gut mit uns, schlappe 39°C stehen mittags auf dem Display des Garmins. Kurz vor Wernigerode bin ich kurz davor, in den Besenwagen zu steigen, aber ein stärker leidender Kollege rettet mich vor diesem schmählichen Ende des Tages. Er ist völlig durch, nichts geht mehr, in der Wartezeit, bis Sille mit dem Besenwagen da ist, erhole ich mich soweit, das ich ohne Not weiter fahren kann. Sehr schön. Von Wernigerode geht es auf bekannten Wegen Richtung Schierke, eine kurzes Gewitter kühlt die Truppe ein wenig ab, aber am Abzweig nach Elend ist die Strasse schon wieder trocken, so steht einer zwar nur 2km langen, aber spaßigen Abfahrt nichts im Weg. Dann noch ein paar Wellen bis Braunlage, wo der Wurmberg als Cima Coppi des Tages wartet. Ein kleiner Bruder des Brocken, aber mit ebenso fiesen Rampen. Trotz aller Schwächelei muss ich da hoch, kneifen ist nicht. Schöne Aussicht und Paul mit einem eiskalten Paulener o.A. für mich in der Hand perfektionieren den Gipfelsturm. Nach rasantem Abstieg geht es weiter nach Bad Sachsa, dem heutigen Schlußpunkt, nur noch ein paar Kackwellen trennen uns von Essen, Bier und Bett. Schön wars!

Samstag, 4. Juli 2015

Warm!

Heute nur eine Kurzmeldung : 218km,  41Grad, brutal! Jetzt ab ins Körbchen...