Freitag, 22. Juni 2012

Wieder da...

Während Bettina schon um den Titicacasee kreist, bin ich schon fast wieder vollständig zuhause angekommen.
Nach dem langen Flug von La Paz mit Zwischenlandung in Santa Cruz, Bolivien, und jeweils 6,5 Stunden Aufenthalt in Miami und London, holen mich Nina, Ola und Ole in Tegel ab, und haben eiskaltes Radeberger mitgebracht. Das nenn ich mal ein ordentliches Empfangskommitee. Einziger Wermutstropfen, der eigentlich gar keiner ist: Das Rad ist in London geblieben, aber British Airways liefert es am nächsten Tag in den Fahrradladen...Die erste heiße Dusche und das eigene Bett sind nach den 2 Monaten mit teils echt fragwürdigen Matratzen und ebenso seltenen wie seltsamen Warmwasserspendern purer Luxus, es ist schön wieder zuhause zu sein!!!
Am nächsten Tag sind dann auch gleich ca. 30 Leute in eins meiner Lieblingsrestaurants, das Himali in der Crellestr. 45, eingeladen. Da an diesem Tag kein Fußball ist, können wir die eigentlich für das Public Viewing gedachte Riesenglotze zum zeigen der in den Flugpausen von Müll befreiten Fotogalerie nutzen, der Wirt, ein Tibetaner(?), kann sich kaum losreißen, daher dauert der normalerweise recht flotte Bestellvorgang diesmal etwas länger. Außerdem gibts noch ein Halstuch und eine Gebetsfahne aufs Haus. Tolle Geste. Nachdem die ca. 750 Bilder zwei mal durchlaufen, und ich mir den Mund fusselig berichte, haben alle gut gegessen und getrunken, so findet dieser schöne Abend gegen halb eins sein Ende.
Seit gestern bin ich denn auch (ungeplant) wieder am arbeiten und habe mit großem Genuss mittags ein Döner verputzt. Lecker!

Freitag, 15. Juni 2012

Adios!


15.6.2012
La Paz

Ihr habt es ja vielleicht schon auf Bettinas Website gelesen, wir gehen getrennte Wege. Nach zwei tollen Monaten, 43 Tagen auf den Rad, 3675km und 42000hm voll von unvergesslichen Bildern, Eindrücken und Erfahrungen, wird sie ihren Weg allein fortsetzen. Und Nein, wir haben uns wirklich nicht gestritten.
Diese Option bestand schon, bevor ich losgeflogen bin, daher ist dieses vorzeitige Ende unseres gemeinsamen Weges zwar etwas überraschend, aber völlig in Ordnung. Für mich ist ein Alleingang nicht vorstellbar, also werde ich von hier nach Hause fliegen.
Vorher werden wir noch ein wenig Wartung an Bettinas Rad betreiben, Gepäck sortieren und natürlich die Stadt angucken, wenn die Zeit reicht, denn erstaunlicherweise gab es einen bezahlbaren Flug schon am 18.6.

No Pics, no tracks...

Donnerstag, 14. Juni 2012

Ein dickes Ding und viele Wellen


9.6.2012
Cochabamba

Nach unfreiwillig langer Pause ohne größere Stadtbegehung bleibt mein erster Eindruck erhalten. Diese Stadt ist laut, voll und stinkt. Hier ist jedes noch so kleine Moped mit einer Hurratüte ausgerüstet, und selbst die Busse brüllen wie ausgewachsene Dragster. Ich mag ja den Sound von dicken V8-Motoren, aber wenn man krank im Bett liegt und deshalb nicht schlafen kann...Der Gestank geht auch hauptsächlich auf den Verkehr zurück, die größtenteils altertümlichen Triebwerke blasen unverbrannten Kraftstoff in die Luft, als würde das Zeug nix kosten. Und da das System Haltestelle sich hier nicht durchsetzen konnte, bleibt der Verkehr natürlich in schöner Regelmäßigkeit hinter Bussen und Taxis in den schmalen Straßen stehen. Da bin ich mal gespannt auf La Paz, da soll das noch schlimmer sein...Aber nach einem ausgedehnterem Spaziergang findet man doch noch schöne Ecken, ein großer Platz mit schattenspendenden Bäumen, wo Indigenas frisch gepressten O-Saft verkaufen, ein nettes Cafe, wo unaufdringliche Musik läuft, den einfach unglaublichen Markt, der sich über mehrere Stadtviertel zu ziehen scheint....aber laut, dreckig und stinkig bleibts...

10.6.2012
Cochabamba-Bergauf

Die Routine hat uns wieder. Nach noch nicht 100% ausgestandener Darminfektion bin ich zwar noch nicht wieder am Bäume ausreißen, aber ein bißchen Rad fahren wird schon gehen...jaja...die ersten 40km geht es noch leicht bergab oder geradeaus, aber schon bei der kleinsten Minirampe merke ich, das mein Körper doch ziemlich gebeutelt ist. Irgendwie habe ich ein falsches Höhenprofil vor meinem geistigen Auge, der Anstieg ist nicht nur viel länger, sondern auch noch steiler als gedacht. Schönet Ding, gleich so ein Hammer zum Wiedereinstieg. Wir klettern und klettern, ich bin schon länger leise am schimpfen, bei ca. 3300m, gut 1000 mehr als am tiefsten Punkt, geht die Kurbel nicht mehr rum. Also schlagen wir mit freundlicher Genehmigung der Hüttenbewohnerinnen, die uns außerdem Bier verkaufen, am Wegesrand unsere Zelte auf. Erst als die Zelte stehen, merken wir erst was für einen fantastischen Ausblick unser heutiges Schlafzimmer hat. Da bin dann wohl an der richtigen Stelle zusammengebrochen...;-)

11.6.2012
Bergauf-Confital

Bis auf einen hysterischen Kläffer, der die halbe Nacht das Tal wach hält, wird unser Schlummer nicht beeinträchtigt, selbst die Brummis, die ununterbrochen den des Weges kommen, lullen uns eher in den Schlaf, als uns wachzuhalten.
So erholsam der Schlaf auch war, ich mag eigentlich nicht aus meinem kuschelig warmen Schlafsack. Aber hilft ja nix, aufstehen, frühstücken, packen, losfahren. Ab dem ersten Meter bergauf, sacksteil, und das für ganz schön lange...Ich bin immer noch nicht wieder richtig fit, also geht es, wie gestern auch schon, im Tiptop-Schritt den Berg hinauf. Und oben, auf über 4000m, wartet die Sensation des Tages: Ein Passschild!!! Das allererste in Südamerika, das ich sehe, dabei hatten wir ja schon einiges an Pässen...Eine kurze Zwischenabfahrt inklusive Mittagssuppe sorgt für kurzzeitige Erholung, dann geht der Spaß von vorne los. Erstmal eine Weile ernsthaft klettern, dann eher welliges Profil, garniert mit eiskaltem Wind aus allen Richtungen, einige Wolken verdecken zwischendurch die Sonne, es werden zusätzlich Bekleidungsschichten nötig. Kurz nach 17:00 treffen wir tiefgekühlt in Confital ein, einem winzigen Ort mit einigen Restaurants, einer Mautstation, aber keinem Hostal oder ähnlichem. Nach einigem Suchen und Fragen dürfen wir in der Schule übernachten. Bis in „unser“ Klassenzimmer werden wir von einer Horde Kinder eskortiert, die sich nicht fotografieren lassen, aber uns auch nicht in Ruhe umziehen lassen wollen.


12.6.2012
Confital-Konani

In unserem Klassenzimmer ist es doch noch recht frisch geworden, aber ein weiteres Mal macht vorgewärmte Klamotte den Start in den Tag leichter. Flott die Räder bepackt, die Möbel wieder zurecht gerückt, und ab zum Frühstück in einen Laden, wo es gestern Abend schon Tee gab. Um 9:00 sitzen wir auf, um den Rest, ca. 16km, des Cerro de la Cumbre zu erklimmen. Viel Höhe fehlt Gott sei Dank nicht mehr, die letzten zwei Tage waren hart genug. Heute sind meine Beine wieder da, der Rücken spielt auch mit, die Nöte der letzten Tage verblassen spätestens am Passchild. Immerhin gibt’s eins, normalerweise sind 4500m-Hügel dem Bolivianer solche Mühe nicht wert, da baut man einfach eine Straße drüber und gut ist. In den Wellen hinter dem Pass verschwindet die Sonne hinter Wolken, und es wird schlagartig kalt. Garderobenstop, Thermohosen, dicke Handschuhe und so werden zum Einsatz gebracht. Dann geht es auf einer weiteren sehenswerten Abfahrt zu Tal, im Nu sind 500hm verbrannt, dafür werden die Temperaturen auch wieder erträglich, die Berge werden flacher, und schlussendlich sind wir mal wieder auf einer weitläufigen Hochebene, oder Altiplano, wie man hier sagt. Der Wind steht halbwegs brauchbar, also fangen wir an, noch schnell ein paar Meilen zu fressen. Kurz vor unserem heutigen Tagesziel ist sie dann da: Die von allen Reiseführern, dem Auswärtigen Amt und sowieso jedem prophezeite Straßenblockade, hierzulande offensichtlich ein beliebtes Mittel zur politischen Meinungsbildung. In unserem Fall streiken Mineros für bessere Arbeitsverhältnisse. Während sich vor der Blockade Busse und LKW stauen, rollen wir unter lautstarkem Applaus einfach durch. Da wird sich so mancher gedacht habe: Radfahrer müsste man sein...
Als Resultat der Blockade sind in Konani alle Unterkünfte belegt, so landen wir wieder in einer Schule, nur diesmal in einer Rumpelkammer, die ist dafür kuschelig warm.

13.6.2012
Konani-Calamarca

Neugierig beobachten uns die Schüler beim Beladen der Räder, die meisten grüßen freundlich, die Lehrer stehen staunend auf dem Hof, wo mehrere Klassen irgendwie exerzieren. Kurz hinter dem Ort ist dann die zweite Blockade, über Nacht haben sich hier fast 10km lang Busse und LKW angestaut. Gut für uns, so war die Nacht nicht nur warm, sondern auch leise. Die Stimmung am Stau ist vergleichsweise entspannt, in Deutschland hätte sich längst ein Lynchmob gebildet...
Die Straße zieht sich fast geradeaus in langen Wellen dahin, die Unterschiede in der Landschaft sind gering, hier hat der liebe Gott auch mit einer großen Bratpfanne draufgehauen. Nach gut 90km landen wir in Calamarca, wo es mal wieder keine Pensionen oder Hostels gibt. Das hatte uns der Wirt unseres Mittagslokals zwar schon angekündigt, aber die Unterkünfte im Ort 10km zuvor sind alle belegt oder unverschämt teuer. Aber hier haben wir echtes Glück, gleich die erste Anfrage bei einer deutschen Stiftung für Weiterbildung und Technologie beschert uns ein Zimmer mit Doppelstockbett, dem ersten eigenen Bad seit ewig, Fernseher (pünktlich zur letzten Minute + Nachspielzeit des Deutschland-Holland Spiels sind wir da) und angeschlossener Gastronomie.

14.6.2012
Calamarca-La Paz

Das war der beste Schlafplatz seit langem! Ruhig, gute Matratze, nicht zu kalt, daher gehen die Äuglein auch erst mit leichter Verspätung auf. Macht nix, bis La Paz sind nur noch ca. 60km übrig, also kein Grund in Hektik zu verfallen. Dank der uns schon seit längerem begleitenden Baustelle zum Ausbau der Verbindung La Paz – Oruro ist der Verkehr etwas nervig, aber ansonsten ist es so ziemlich wie gestern: Rechts und links Altiplano, welliges Profil. Aber bei Kilometer 15 gibt es dann endlich mal wieder echte Berge mit Schnee drauf und so zu sehen. An deren Fuss sieht man schon die Smogglocke von La Paz und El Alto, sozusagen eine Zwillingsstadt. El Alto liegt oben auf dem Plateau während La Paz im einem Tal liegt. Die Abfahrt über die Stadtautobahn verbrennt auf dürftigem Belag gut 300 Höhenmeter, aber der Blick über die Stadt ist schon geil...


Pics:

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Tracks:

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Dienstag, 5. Juni 2012

Auf und ab


1.6.2012
Sucre-Puente Arce

Nachdem der gestrige Abend in Völlerei und Halbtrunkenheit endete, fällt das Aufstehen heute verblüffend leicht. Kein Wunder, rücksichtslose Zeitgenossen poltern sehr früh im Hostal umher, also fange ich an mein Zeugs, das nach drei Nächten schon gut verteilt ist, zusammen zu packen.
Der Abschied von Sucre fällt leicht, wir hatten ziemlich viel Städte in den letzten Tagen, überall war es auf die eine oder andere Art schön, aber jetzt lockt wieder der Ruf der Wildnis. In der Stadt müssen wir noch über ein paar Wellen, dann lassen wir die weniger schönen Randbezirke hinter uns und genießen wieder den Blick in die Ferne. Auch der heutige Tag steht im Zeichen des Höhenmeter vernichtens. Mit reichlich knackigen Gegenanstiegen fallen wir von 2800m auf 1500m, das Alles verteilt auf ca. 90km. Ab morgen ist dann wohl erstmal wieder ernstes Klettern angezeigt, das Höhenprofil verspricht einiges...
Dafür haben wir heute, trotz des am Morgen bedeckten Himmels, mit sommerlichen Temperaturen – immer dran denken, hier ist WINTER!!! - und einem weiteren Feuerwerk an Landschaft, Farbe und Vegetation unseren Spaß. Zu guter Letzt stellen wir erstmals seit langem wieder unser Zelte auf. Auf einer Wiese am Fluß, auf der tagsüber Esel, Schweine und Ziegen weiden, kochen wir endlich Spaghetti, die schon seit San Pedro de Atacama als Ballast dabei sind. Dazu gibt es Bier, Schokobonbons und mal wieder einen Sternenhimmel, der nur von dem viel zu hellen Mond gestört wird.

2.6.2012
Puente Arce-Alquile

Gut geschlafen hab ich, das steht mal fest. Ansonsten lässt sich der Radtag in Kurzform etwa so beschreiben:
Wetter: Bombig, fast zu warm
Landschaft: Mal wieder wie Südfrankreich (glaub ich)
Straße: Bergauf, mittelfiese Piste, einiges an Fluchpotential
Etwas ausführlicher:
Schon beim Abbau des Zelts ereilt mich der erste Schweißausbruch, ich starte den Tag ohne Trikot, dafür habe ich jetzt eine neue, rote Kante am Arm...Da wir nach Norden unterwegs sind, werde ich von vorne gegrillt, während mein verschwitzter Rücken von einem leisen Lüftchen soweit gekühlt wird, das die Rückenschmerzen von neulich wieder auftreten. Mist. Trikot anziehen hilft, ändert aber nix am Straßenzustand. Ziemlich holperig, irgendwo liegt immer ein loser Stein, der das Rad unkontrolliert versetzt, wenn man drüber fährt, Luft ablassen bringt auch keine echte Besserung. Dazu steigt die Straße, wie angekündigt, permanent an, wir holen uns heute gut 1000hm von den gestern verbrannten wieder. Die ständige Suche nach der glattesten Spur wird dadurch erschwert, das jedes Auto und jeder LKW eine Staubfahne aufwirbeln, die einen mit Sichtweiten um die 25m beglückt. Natürlich sehen Mann und Maschine entsprechend aus, den ganzen Tag knirscht es zwischen den Zähnen. Diese Bedingungen fordern natürlich volle Konzentration auf die Straße, daher heute kein einziges Foto und auch nur bei den wenigen Pausen an schattigen Stellen ergibt sich Gelegenheit, mal um sich zu schauen. Piste fahren ist zwar irrsinnig authentisch, aber ein Fan werde ich wohl nicht mehr...;-)
Nach „nur“ 52 km endet der heutige Radtag mit warmer Dusche in Alquile, vollmundig angekündigt als „La Municipal de Charango“. Was das ist? Wusste ich bis vorhin auch nicht, es handelt sich offensichtlich um eine Art Zwerggitarre mit 8 Saiten, die hier in größerer Stückzahl hergestellt wird...Ohne Netz kein Wikipedia...

3.5.2012
Alquile-Epizana

Ein fauler Tag. Erst bis halb neun pennen, dann nur 32km fahren, um sich dann chauffieren zu lassen. Aber das musste so. Aus Alquile rollt man schon nicht auf der besten Straße, aber danach wird es erst richtig lustig. Der Stolz der bolivianischen Steinsetzerinnung breitet sich vor uns aus. Ein Band aus bösem Katzenkopfpflaster, in einer gepflegten Viererreihe an die Landschaft geschmiegt, über Berg und Tal, kein Ende absehbar. Das Ende kommt dann irgend wann, nach nur 74km, in Totora, einem Marktflecken, eingebettet in grüne Hügel (die freilich alle ca. 3000m hoch sind). Aber die ganze Show geben wir uns nicht, der erste LKW, der des holperigen Weges kommt, hält an und erlöst uns von Popo-Aua, schmerzenden Handgelenken und beginnenden Rückenschmerzen. Für umgerechnet 3€ pro Nase eine preiswerte Alternative, zumal man von der Ladefläche unseres Taxis prima knipsen kann, was sich heute mal wieder lohnt,und außerdem Sachen sieht, die einem auf dem Rad wohl verborgen geblieben wären. Und sowieso wollte ich schon immer mal so auf einem Laster mitfahren.
Epizana ist eigentlich nicht viel mehr als eine Kreuzung auf 2900m, aber hier gibt es Pension, ein paar Lädchen und vor allem Asphalt :-) Kaum eingecheckt, trifft ein weiteres Reiseradlerpaar ein, nach kurzem Geplänkel auf Englisch stellen wir muttersprachliche Gemeinsamkeiten fest. Sabine und Klaus, eigentlich aus dem Rheinischen kommend, sind inzwischen den größten Teil des Jahres als Reiseleiter in Neuseeland tätig, Bei Essen und Bier wird fröhlich geplaudert, ein netter Abend!

4.6.2012
Epizana-Punata

Die halbe Nacht donnert uns die neue Karaokemaschine der Herbergsmutter alle nur denkbaren und undenkbaren Songs durch die Decke, nur mitsingen tut niemand, oder halt zu leise. Der Chefin ist es egal, die Bude ist voll, und sie feiert den Neuerwerb kräftig mit, woraufhin sie bei unserer Abreise echte Nöte hat, die Zimmerrechnung von uns und den anderen Radfahrern getrennt zu betrachten...Jaja, Teufel Alkohol ;-)
Wir verabschieden uns von Sabine und Klaus, die in die andere Richtung, nach Santa Cruz, weiterfahren, während unser Weg erst mal eine mehrstündige Kletterei westwärts durch ein echt hübsches Tal bereithält. In einer kleine Welle zum warmwerden und einer großen für die Höhenmetersammlung kurbeln wir uns auf gut 3700m, die im Anschluss sofort wieder verbrannt werden. Unser heutiges Tagesziel, Punata, liegt sogar noch etwas tiefer als der Start auf einer Hochebene, die auf den ersten Blick keine Augenöffner zeigt. Dafür sind wir in der Abfahrt beinahe vom Winde verweht worden, Erinnerungen an die Befahrung des Mont Ventoux werden wach, bei einem Fotostop schiebt es derartig von hinten, das ich die Bremse festhalten muss, um nicht gemeinsam mit dem Packesel in den Abgrund geweht zu werden – heftig!

5.6.2012
Punata-Cochabamba

Das Bett eine Wanne, die Hunde überaufmerksam, irgendwas am Abendessen schlecht...keine gute Nacht. Mit Übelkeit im Bauch und Schmerzen im Rücken kommt es grade recht, das Cochabamba nur noch 45km weit weg ist, und das meist bergab. Der Weg über die schon erwähnte Ebene ist unspektakulär, stark befahren und – Überraschung: Pan Americana!!! Da waren wir zwar gestern auch schon drauf unterwegs, aber das hatte ich nicht realisiert.
Der erste Eindruck von Cochabamba ist laut, stinkend, voll. Da meine Aufmerksamkeit vorläufig stark auf Porzellan fokussiert ist, fällt der Nachmittagserkundungsgang aus...
Aber da wir morgen auch noch hier bleiben, wird sich schon noch eine Gelegenheit ergeben die als Boomtown beschriebene Halbmillionenstadt wenigstens im Ansatz besser kennen zu lernen.


Pics:

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Tracks:

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