Während Bettina schon um den Titicacasee kreist, bin ich schon fast wieder vollständig zuhause angekommen.
Nach dem langen Flug von La Paz mit Zwischenlandung in Santa Cruz, Bolivien, und jeweils 6,5 Stunden Aufenthalt in Miami und London, holen mich Nina, Ola und Ole in Tegel ab, und haben eiskaltes Radeberger mitgebracht. Das nenn ich mal ein ordentliches Empfangskommitee. Einziger Wermutstropfen, der eigentlich gar keiner ist: Das Rad ist in London geblieben, aber British Airways liefert es am nächsten Tag in den Fahrradladen...Die erste heiße Dusche und das eigene Bett sind nach den 2 Monaten mit teils echt fragwürdigen Matratzen und ebenso seltenen wie seltsamen Warmwasserspendern purer Luxus, es ist schön wieder zuhause zu sein!!!
Am nächsten Tag sind dann auch gleich ca. 30 Leute in eins meiner Lieblingsrestaurants, das Himali in der Crellestr. 45, eingeladen. Da an diesem Tag kein Fußball ist, können wir die eigentlich für das Public Viewing gedachte Riesenglotze zum zeigen der in den Flugpausen von Müll befreiten Fotogalerie nutzen, der Wirt, ein Tibetaner(?), kann sich kaum losreißen, daher dauert der normalerweise recht flotte Bestellvorgang diesmal etwas länger. Außerdem gibts noch ein Halstuch und eine Gebetsfahne aufs Haus. Tolle Geste. Nachdem die ca. 750 Bilder zwei mal durchlaufen, und ich mir den Mund fusselig berichte, haben alle gut gegessen und getrunken, so findet dieser schöne Abend gegen halb eins sein Ende.
Seit gestern bin ich denn auch (ungeplant) wieder am arbeiten und habe mit großem Genuss mittags ein Döner verputzt. Lecker!
Freitag, 22. Juni 2012
Freitag, 15. Juni 2012
Adios!
15.6.2012
La Paz
Ihr habt es ja vielleicht schon auf
Bettinas Website gelesen, wir gehen getrennte Wege. Nach zwei tollen
Monaten, 43 Tagen auf den Rad, 3675km und 42000hm voll von
unvergesslichen Bildern, Eindrücken und Erfahrungen, wird sie ihren
Weg allein fortsetzen. Und Nein, wir haben uns wirklich nicht
gestritten.
Diese Option bestand schon, bevor ich
losgeflogen bin, daher ist dieses vorzeitige Ende unseres
gemeinsamen Weges zwar etwas überraschend, aber völlig in Ordnung.
Für mich ist ein Alleingang nicht vorstellbar, also werde ich von
hier nach Hause fliegen.
Vorher werden wir noch ein wenig
Wartung an Bettinas Rad betreiben, Gepäck sortieren und natürlich
die Stadt angucken, wenn die Zeit reicht, denn erstaunlicherweise gab
es einen bezahlbaren Flug schon am 18.6.
No Pics, no tracks...
Donnerstag, 14. Juni 2012
Ein dickes Ding und viele Wellen
9.6.2012
Cochabamba
Nach unfreiwillig langer Pause ohne
größere Stadtbegehung bleibt mein erster Eindruck erhalten. Diese
Stadt ist laut, voll und stinkt. Hier ist jedes noch so kleine Moped
mit einer Hurratüte ausgerüstet, und selbst die Busse brüllen wie
ausgewachsene Dragster. Ich mag ja den Sound von dicken V8-Motoren,
aber wenn man krank im Bett liegt und deshalb nicht schlafen
kann...Der Gestank geht auch hauptsächlich auf den Verkehr zurück,
die größtenteils altertümlichen Triebwerke blasen unverbrannten
Kraftstoff in die Luft, als würde das Zeug nix kosten. Und da das
System Haltestelle sich hier nicht durchsetzen konnte, bleibt der
Verkehr natürlich in schöner Regelmäßigkeit hinter Bussen und
Taxis in den schmalen Straßen stehen. Da bin ich mal gespannt auf La
Paz, da soll das noch schlimmer sein...Aber nach einem ausgedehnterem
Spaziergang findet man doch noch schöne Ecken, ein großer Platz mit
schattenspendenden Bäumen, wo Indigenas frisch gepressten O-Saft
verkaufen, ein nettes Cafe, wo unaufdringliche Musik läuft, den
einfach unglaublichen Markt, der sich über mehrere Stadtviertel zu
ziehen scheint....aber laut, dreckig und stinkig bleibts...
10.6.2012
Cochabamba-Bergauf
Die Routine hat uns wieder. Nach noch
nicht 100% ausgestandener Darminfektion bin ich zwar noch nicht
wieder am Bäume ausreißen, aber ein bißchen Rad fahren wird schon
gehen...jaja...die ersten 40km geht es noch leicht bergab oder
geradeaus, aber schon bei der kleinsten Minirampe merke ich, das mein
Körper doch ziemlich gebeutelt ist. Irgendwie habe ich ein falsches
Höhenprofil vor meinem geistigen Auge, der Anstieg ist nicht nur
viel länger, sondern auch noch steiler als gedacht. Schönet Ding,
gleich so ein Hammer zum Wiedereinstieg. Wir klettern und klettern,
ich bin schon länger leise am schimpfen, bei ca. 3300m, gut 1000
mehr als am tiefsten Punkt, geht die Kurbel nicht mehr rum. Also
schlagen wir mit freundlicher Genehmigung der Hüttenbewohnerinnen,
die uns außerdem Bier verkaufen, am Wegesrand unsere Zelte auf. Erst
als die Zelte stehen, merken wir erst was für einen fantastischen
Ausblick unser heutiges Schlafzimmer hat. Da bin dann wohl an der
richtigen Stelle zusammengebrochen...;-)
11.6.2012
Bergauf-Confital
Bis auf einen hysterischen Kläffer,
der die halbe Nacht das Tal wach hält, wird unser Schlummer nicht
beeinträchtigt, selbst die Brummis, die ununterbrochen den des Weges
kommen, lullen uns eher in den Schlaf, als uns wachzuhalten.
So erholsam der Schlaf auch war, ich
mag eigentlich nicht aus meinem kuschelig warmen Schlafsack. Aber
hilft ja nix, aufstehen, frühstücken, packen, losfahren. Ab dem
ersten Meter bergauf, sacksteil, und das für ganz schön lange...Ich
bin immer noch nicht wieder richtig fit, also geht es, wie gestern
auch schon, im Tiptop-Schritt den Berg hinauf. Und oben, auf über
4000m, wartet die Sensation des Tages: Ein Passschild!!! Das
allererste in Südamerika, das ich sehe, dabei hatten wir ja schon
einiges an Pässen...Eine kurze Zwischenabfahrt inklusive
Mittagssuppe sorgt für kurzzeitige Erholung, dann geht der Spaß von
vorne los. Erstmal eine Weile ernsthaft klettern, dann eher welliges
Profil, garniert mit eiskaltem Wind aus allen Richtungen, einige
Wolken verdecken zwischendurch die Sonne, es werden zusätzlich
Bekleidungsschichten nötig. Kurz nach 17:00 treffen wir tiefgekühlt
in Confital ein, einem winzigen Ort mit einigen Restaurants, einer
Mautstation, aber keinem Hostal oder ähnlichem. Nach einigem Suchen
und Fragen dürfen wir in der Schule übernachten. Bis in „unser“
Klassenzimmer werden wir von einer Horde Kinder eskortiert, die sich
nicht fotografieren lassen, aber uns auch nicht in Ruhe umziehen
lassen wollen.
12.6.2012
Confital-Konani
In unserem Klassenzimmer ist es doch
noch recht frisch geworden, aber ein weiteres Mal macht vorgewärmte
Klamotte den Start in den Tag leichter. Flott die Räder bepackt, die
Möbel wieder zurecht gerückt, und ab zum Frühstück in einen
Laden, wo es gestern Abend schon Tee gab. Um 9:00 sitzen wir auf, um
den Rest, ca. 16km, des Cerro de la Cumbre zu erklimmen. Viel Höhe
fehlt Gott sei Dank nicht mehr, die letzten zwei Tage waren hart
genug. Heute sind meine Beine wieder da, der Rücken spielt auch mit,
die Nöte der letzten Tage verblassen spätestens am Passchild.
Immerhin gibt’s eins, normalerweise sind 4500m-Hügel dem
Bolivianer solche Mühe nicht wert, da baut man einfach eine Straße
drüber und gut ist. In den Wellen hinter dem Pass verschwindet die
Sonne hinter Wolken, und es wird schlagartig kalt. Garderobenstop,
Thermohosen, dicke Handschuhe und so werden zum
Einsatz gebracht. Dann geht es auf einer weiteren sehenswerten
Abfahrt zu Tal, im Nu sind 500hm verbrannt, dafür werden die
Temperaturen auch wieder erträglich, die Berge werden flacher, und
schlussendlich sind wir mal wieder auf einer weitläufigen Hochebene,
oder Altiplano, wie man hier sagt. Der Wind steht halbwegs brauchbar,
also fangen wir an, noch schnell ein paar Meilen zu fressen. Kurz vor
unserem heutigen Tagesziel ist sie dann da: Die von allen
Reiseführern, dem Auswärtigen Amt und sowieso jedem prophezeite
Straßenblockade, hierzulande offensichtlich ein beliebtes Mittel
zur politischen Meinungsbildung. In unserem Fall streiken Mineros für
bessere Arbeitsverhältnisse. Während sich vor der Blockade Busse
und LKW stauen, rollen wir unter lautstarkem Applaus einfach durch.
Da wird sich so mancher gedacht habe: Radfahrer müsste man sein...
Als Resultat der Blockade sind in
Konani alle Unterkünfte belegt, so landen wir wieder in einer
Schule, nur diesmal in einer Rumpelkammer, die ist dafür kuschelig
warm.
13.6.2012
Konani-Calamarca
Neugierig beobachten uns die Schüler
beim Beladen der Räder, die meisten grüßen freundlich, die Lehrer
stehen staunend auf dem Hof, wo mehrere Klassen irgendwie exerzieren.
Kurz hinter dem Ort ist dann die zweite Blockade, über Nacht haben
sich hier fast 10km lang Busse und LKW angestaut. Gut für uns, so
war die Nacht nicht nur warm, sondern auch leise. Die Stimmung am
Stau ist vergleichsweise entspannt, in Deutschland hätte sich längst
ein Lynchmob gebildet...
Die Straße zieht sich fast geradeaus
in langen Wellen dahin, die Unterschiede in der Landschaft sind
gering, hier hat der liebe Gott auch mit einer großen Bratpfanne
draufgehauen. Nach gut 90km landen wir in Calamarca, wo es mal wieder
keine Pensionen oder Hostels gibt. Das hatte uns der Wirt unseres
Mittagslokals zwar schon angekündigt, aber die Unterkünfte im Ort
10km zuvor sind alle belegt oder unverschämt teuer. Aber hier haben
wir echtes Glück, gleich die erste Anfrage bei einer deutschen
Stiftung für Weiterbildung und Technologie beschert uns ein Zimmer
mit Doppelstockbett, dem ersten eigenen Bad seit ewig, Fernseher
(pünktlich zur letzten Minute + Nachspielzeit des
Deutschland-Holland Spiels sind wir da) und angeschlossener
Gastronomie.
14.6.2012
Calamarca-La Paz
Das war der beste Schlafplatz seit
langem! Ruhig, gute Matratze, nicht zu kalt, daher gehen die Äuglein
auch erst mit leichter Verspätung auf. Macht nix, bis La Paz sind
nur noch ca. 60km übrig, also kein Grund in Hektik zu verfallen.
Dank der uns schon seit längerem begleitenden Baustelle zum Ausbau
der Verbindung La Paz – Oruro ist der Verkehr etwas nervig, aber
ansonsten ist es so ziemlich wie gestern: Rechts und links Altiplano,
welliges Profil. Aber bei Kilometer 15 gibt es dann endlich mal
wieder echte Berge mit Schnee drauf und so zu sehen. An deren Fuss
sieht man schon die Smogglocke von La Paz und El Alto, sozusagen eine
Zwillingsstadt. El Alto liegt oben auf dem Plateau während La Paz im
einem Tal liegt. Die Abfahrt über die Stadtautobahn verbrennt auf
dürftigem Belag gut 300 Höhenmeter, aber der Blick über die Stadt
ist schon geil...
Pics:
https://plus.google.com/photos/104500526512582281551/albums/5753964788465994113?authkey=CM-q0fqTpeDWEQ
Tracks:
http://connect.garmin.com/activity/188960499
http://connect.garmin.com/activity/188960472
http://connect.garmin.com/activity/188960449
http://connect.garmin.com/activity/188960418
http://connect.garmin.com/activity/188960379
Dienstag, 5. Juni 2012
Auf und ab
1.6.2012
Sucre-Puente Arce
Nachdem der gestrige Abend in Völlerei
und Halbtrunkenheit endete, fällt das Aufstehen heute verblüffend
leicht. Kein Wunder, rücksichtslose Zeitgenossen poltern sehr früh
im Hostal umher, also fange ich an mein Zeugs, das nach drei Nächten
schon gut verteilt ist, zusammen zu packen.
Der Abschied von Sucre fällt leicht,
wir hatten ziemlich viel Städte in den letzten Tagen, überall war
es auf die eine oder andere Art schön, aber jetzt lockt wieder der
Ruf der Wildnis. In der Stadt müssen wir noch über ein paar Wellen,
dann lassen wir die weniger schönen Randbezirke hinter uns und
genießen wieder den Blick in die Ferne. Auch der heutige Tag steht
im Zeichen des Höhenmeter vernichtens. Mit reichlich knackigen
Gegenanstiegen fallen wir von 2800m auf 1500m, das Alles verteilt auf
ca. 90km. Ab morgen ist dann wohl erstmal wieder ernstes Klettern
angezeigt, das Höhenprofil verspricht einiges...
Dafür haben wir heute, trotz des am
Morgen bedeckten Himmels, mit sommerlichen Temperaturen – immer
dran denken, hier ist WINTER!!! - und einem weiteren Feuerwerk an
Landschaft, Farbe und Vegetation unseren Spaß. Zu guter Letzt
stellen wir erstmals seit langem wieder unser Zelte auf. Auf einer
Wiese am Fluß, auf der tagsüber Esel, Schweine und Ziegen weiden,
kochen wir endlich Spaghetti, die schon seit San Pedro de Atacama als
Ballast dabei sind. Dazu gibt es Bier, Schokobonbons und mal wieder
einen Sternenhimmel, der nur von dem viel zu hellen Mond gestört
wird.
2.6.2012
Puente Arce-Alquile
Gut geschlafen hab ich, das steht mal
fest. Ansonsten lässt sich der Radtag in Kurzform etwa so
beschreiben:
Wetter: Bombig, fast zu warm
Landschaft: Mal wieder wie
Südfrankreich (glaub ich)
Straße: Bergauf, mittelfiese Piste,
einiges an Fluchpotential
Etwas ausführlicher:
Schon beim Abbau des Zelts ereilt mich
der erste Schweißausbruch, ich starte den Tag ohne Trikot, dafür
habe ich jetzt eine neue, rote Kante am Arm...Da wir nach Norden
unterwegs sind, werde ich von vorne gegrillt, während mein
verschwitzter Rücken von einem leisen Lüftchen soweit gekühlt
wird, das die Rückenschmerzen von neulich wieder auftreten. Mist.
Trikot anziehen hilft, ändert aber nix am Straßenzustand. Ziemlich
holperig, irgendwo liegt immer ein loser Stein, der das Rad
unkontrolliert versetzt, wenn man drüber fährt, Luft ablassen
bringt auch keine echte Besserung. Dazu steigt die Straße, wie
angekündigt, permanent an, wir holen uns heute gut 1000hm von den
gestern verbrannten wieder. Die ständige Suche nach der glattesten
Spur wird dadurch erschwert, das jedes Auto und jeder LKW eine
Staubfahne aufwirbeln, die einen mit Sichtweiten um die 25m beglückt.
Natürlich sehen Mann und Maschine entsprechend aus, den ganzen Tag
knirscht es zwischen den Zähnen. Diese Bedingungen fordern natürlich
volle Konzentration auf die Straße, daher heute kein einziges Foto
und auch nur bei den wenigen Pausen an schattigen Stellen ergibt sich
Gelegenheit, mal um sich zu schauen. Piste fahren ist zwar irrsinnig
authentisch, aber ein Fan werde ich wohl nicht mehr...;-)
Nach „nur“ 52 km endet der heutige
Radtag mit warmer Dusche in Alquile, vollmundig angekündigt als „La
Municipal de Charango“. Was das ist? Wusste ich bis vorhin auch
nicht, es handelt sich offensichtlich um eine Art Zwerggitarre mit 8
Saiten, die hier in größerer Stückzahl hergestellt wird...Ohne
Netz kein Wikipedia...
3.5.2012
Alquile-Epizana
Ein fauler Tag. Erst bis halb neun
pennen, dann nur 32km fahren, um sich dann chauffieren zu lassen.
Aber das musste so. Aus Alquile rollt man schon nicht auf der besten
Straße, aber danach wird es erst richtig lustig. Der Stolz der
bolivianischen Steinsetzerinnung breitet sich vor uns aus. Ein Band
aus bösem Katzenkopfpflaster, in einer gepflegten Viererreihe an die
Landschaft geschmiegt, über Berg und Tal, kein Ende absehbar. Das
Ende kommt dann irgend wann, nach nur 74km, in Totora, einem
Marktflecken, eingebettet in grüne Hügel (die freilich alle ca.
3000m hoch sind). Aber die ganze Show geben wir uns nicht, der erste
LKW, der des holperigen Weges kommt, hält an und erlöst uns von
Popo-Aua, schmerzenden Handgelenken und beginnenden Rückenschmerzen.
Für umgerechnet 3€ pro Nase eine preiswerte Alternative, zumal man
von der Ladefläche unseres Taxis prima knipsen kann, was sich heute
mal wieder lohnt,und außerdem Sachen sieht, die einem auf dem Rad
wohl verborgen geblieben wären. Und sowieso wollte ich schon immer
mal so auf einem Laster mitfahren.
Epizana ist eigentlich nicht viel mehr
als eine Kreuzung auf 2900m, aber hier gibt es Pension, ein paar
Lädchen und vor allem Asphalt :-) Kaum eingecheckt, trifft ein
weiteres Reiseradlerpaar ein, nach kurzem Geplänkel auf Englisch
stellen wir muttersprachliche Gemeinsamkeiten fest. Sabine und Klaus,
eigentlich aus dem Rheinischen kommend, sind inzwischen den größten
Teil des Jahres als Reiseleiter in Neuseeland tätig, Bei Essen und
Bier wird fröhlich geplaudert, ein netter Abend!
4.6.2012
Epizana-Punata
Die halbe Nacht donnert uns die neue
Karaokemaschine der Herbergsmutter alle nur denkbaren und undenkbaren
Songs durch die Decke, nur mitsingen tut niemand, oder halt zu leise.
Der Chefin ist es egal, die Bude ist voll, und sie feiert den
Neuerwerb kräftig mit, woraufhin sie bei unserer Abreise echte Nöte
hat, die Zimmerrechnung von uns und den anderen Radfahrern getrennt
zu betrachten...Jaja, Teufel Alkohol ;-)
Wir verabschieden uns von Sabine und
Klaus, die in die andere Richtung, nach Santa Cruz, weiterfahren,
während unser Weg erst mal eine mehrstündige Kletterei westwärts
durch ein echt hübsches Tal bereithält. In einer kleine Welle zum
warmwerden und einer großen für die Höhenmetersammlung kurbeln wir
uns auf gut 3700m, die im Anschluss sofort wieder verbrannt werden.
Unser heutiges Tagesziel, Punata, liegt sogar noch etwas tiefer als
der Start auf einer Hochebene, die auf den ersten Blick keine
Augenöffner zeigt. Dafür sind wir in der Abfahrt beinahe vom Winde
verweht worden, Erinnerungen an die Befahrung des Mont Ventoux werden
wach, bei einem Fotostop schiebt es derartig von hinten, das ich die
Bremse festhalten muss, um nicht gemeinsam mit dem Packesel in den
Abgrund geweht zu werden – heftig!
5.6.2012
Punata-Cochabamba
Das Bett eine Wanne, die Hunde
überaufmerksam, irgendwas am Abendessen schlecht...keine gute Nacht.
Mit Übelkeit im Bauch und Schmerzen im Rücken kommt es grade recht,
das Cochabamba nur noch 45km weit weg ist, und das meist bergab. Der
Weg über die schon erwähnte Ebene ist unspektakulär, stark
befahren und – Überraschung: Pan Americana!!! Da waren wir zwar
gestern auch schon drauf unterwegs, aber das hatte ich nicht
realisiert.
Der erste Eindruck von Cochabamba ist
laut, stinkend, voll. Da meine Aufmerksamkeit vorläufig stark auf
Porzellan fokussiert ist, fällt der Nachmittagserkundungsgang aus...
Aber da wir morgen auch noch hier
bleiben, wird sich schon noch eine Gelegenheit ergeben die als
Boomtown beschriebene Halbmillionenstadt wenigstens im Ansatz besser
kennen zu lernen.
Pics:
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