Sonntag, 17. April 2016

Sizilien, Tag 2: Zu hoch gegriffen...

...könnte man sagen. Tut man aber nicht. Nach der ungeplanten gestrigen Höhenmeterorgie sind wir heute nichtsdestotrotz guter Dinge. Die Südseite des Ätna zu erklimmen lautet der Plan. Laut Track stehen da ca. 98km mit etwas über 2000hm auf dem Zettel, eine machbare Aufgabe. Denkt man so. 

Die Anfahrt bis Zafferana gleicht dem Weg von gestern wie ein Ei dem anderen, nur empfängt uns die Strandpromenade mit Nebel, der sich aber wenige Meter landeinwärts sofort auflöst. Dafür sind wir flotter als gestern unterwegs, was die Einschätzung der Aufgabe in rosigem Licht erscheinen läßt.
In Zafferana gibt es dieses Mal keinen Pizzastop, dafür führt der leichtsinnig geklickte Track uns auf 16% Rampen, die zum pittoresken Lokalkolorit zu gehören scheinen und gerne mit großklotzigem Pflaster beschichtet werden. Das kostet schon mal ordentlich Körner, und der gestrige Tag macht sich auch langsam im Bein bemerkbar...

Wir mühen uns noch ein wenig an der Auffahrt, von 8-18% ist alles dabei, nur eine Wasserstelle nicht. Auch Riegel und Powerbeans sind längst verschluckt, so endet der 1.Versuch (ob es einen 2. geben wird? Ich hoffe ja!) bei ca. 1100m ü. M. Das treibt uns angesichts der Jahreszeit 
und des nicht wirklich trainingsintensiven Winters keineswegs die Schamesröte ins Gesicht, und so rollen wir einfach wieder zurück nach Zafferana, das uns jetzt unmissverständlich das mit der Pizza nochmals erklärt. Selbe Bude, dieses Mal ohne Diavola, sehr lecker.

Weiter führt unser Weg nach dem Kulinarikstop über Milo und Fornazzo zu einer weiteren traumhaften Abfahrt nach Presa, dann kommt eine kleine Gegenwelle gefolgt von einer flotten Kehrensammlung bergab. Dann sind wir auch schon wieder im Hotel angelangt, und trotz der Abkürzung sind immer noch gute 70km und über 1600hm zusammen gekommen. Also, was wir nicht an Kilometern schruppen, probieren wir mit Höhenmetern zu kompensieren. :-)

Und da das mit den Plänen hier ja nicht zu funktionieren scheint, fahren wir morgen mal einfach nordwärts und gucken, was passiert. Wer nix plant, hat mehr Abenteuer...

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