Dieses Jahr muss die
Quäldich.de-Gemeinde in Chiavari ohne uns auskommen, da wir schon im
letzten Jahr beschlossen, mal eine neue Destination, von der man
schon viel Gutes gehört hat, zu testen: Zypern.
Die östlichste aller Mittelmeerinseln
entwickelt sich seit einigen Jahren zunehmend zu einer sehr
reizvollen Alternative für die üblichen Frühjahrsziele von
Radsport- oder Skatingtrainingslagern, wie Mallorca, Andalusien oder
Sizilien.
Die Anreise von Berlin ist mit
umsteigen in Wien unproblematisch, und wenn man ordentlich bucht, ist
man, dank Shuttlebus, in ca. 45min vom Flughafen Larnaca im Hotel in
Limassol, der von uns gewählten Basis...
Die meisten Touristen, die man hier
antrifft, sind Engländer, die sich schon früh am Morgen die
obligatorische Rotfärbung am Pool verschaffen, sowie einiges an
Russen.
Englischer Einfluss ist allgegenwärtig,
das merkt man beim Frühstück im Hotel, aber am deutlichsten auf der
Strasse: Es herrscht Linksverkehr...
Im Gegensatz zu einem anderen in
unserem Hotel ansässigen deutschen Pärchen, das auch zum Rennradeln
hier ist, haben wir uns keine gelbe Leuchtmarkierung links am Lenker
installiert, wir stürzen uns ohne solche Erinnerer in den moderaten
Verkehr auf der Küstenstrasse, die uns in sanften Wellen ostwärts
bringt. Ca. 30km geht das so, was uns sofort auffällt, sind die –
für unsere Verhältnisse – extrem rücksichtsvollen Autofahrer.
Kein blödes Rumgehupe, reichlich Abstand beim Überholen, manchmal
freundliches Winken oder gar Anfeuerungsrufe. Rennradfahren ist auf
Zypern offensichtlich ein akzeptierter Sport, auch größere Gruppen,
die uns entgegen kommen, werden so behandelt. Schonmal ein erster
Daumen hoch... Als wir dann ins Hinterland abbiegen, um die ersten
Höhenmeter zu sammeln, erledigen sich auf den durchwegs gut
ausgebauten und glatt asphaltierten Strassen alle eventuellen
Probleme, die Autos so mit sich bringen können: Da sind einfach
keine!
Nach 38km erreichen wir den Gipfel der
ersten von drei Kackwellen, die jeweils etwas mehr als 100hm machen,
und erfreuen uns nicht nur an der Verkehrsarmut, sondern auch an der
tollen Landschaft, die hier im Hinterland bei weitem nicht so karg
und trocken ist, wie an der Küste.
In einem winzigen Kaff, erwerben wir
noch eine Flasche Wasser, in dem Laden kann man sich problemlos auf
englisch verständigen, das scheinen hier alle gelernt zu haben. Zum
Schluß wartet noch der ziemlich giftige Anstieg zur Cima Coppi des
Tages, dann geht von 700m über dem Meer nur noch bergab zurück nach
Limassol, aber 10km davor müssen wir noch den bis dahin
vernachlässigten Kaffeestop nachholen.
Ein erstes, großartiges
Beispiel für zypriotische Gastfreundschaft wird uns zuteil: Der
Kaffee ist saulecker, kostet müde 80ct. Und so nebenbei, kriegen wir
auch noch frisch gepflückte Orangen aus dem Garten des Wirts
kredenzt. Einfach so...
Nach 85km sind wir wohlbehalten zurück
im Hotel und zufrieden mit dem ersten Tag.
So kann das weitergehen...
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