Der Wetterprognose entsprechend ist
heute keine fortgesetzte Fleißarbeit an der Trikotkante möglich,
leichte Bewölkung verhindert die Bräunung der Radlerwade. Die
Läuferschar, die bei Abfahrt zur heutigen Etappe die Küstenstrasse
für einen Marathon unter die Füße genommen haben wird es freuen.
Wenigstens kein Regen oder gar Gewitter, wie noch vor einigen Tagen
angekündigt.
Genau wie gestern fahren wir erstmal
ostwärts, heute dank der schon erwähnten Laufsportler diesmal sogar
völlig autofrei, allerdings biegen wir schon nach ca. 4km Richtung
Berge ab, wo uns eine nette Runde mit einigen Rampen erwartet.
Nach weiteren 4 flachen Kilometern
steht dann die erste Welle (Anmerkung von Nina: nix Welle, das ist
der erste BERG) des Tages im Weg, 13km lang, gute 600hm ziehen mit
bis zu 12% die ersten Körner aus den Beinen und erste –
unberechtigte - Zweifel an der Kleiderordnung mit ¾ Hose und
Langarmtrikot kommen auf...
Die folgende, nur wenige Kilometer kurz
Abfahrt belehrt uns rasch
eines Besseren (A.v.N.: nicht uns, nur Robby. Ich habe mich in der Abfahrt bereits dafür verflucht, nicht wenigstens die Windweste und die Armlinge angezogen zu haben. Hab ich geschnattert!), und nach einer harmlosen Kackwelle beginnt bei
Kilometer 30 der Hauptanstieg des Tages. Gleich zu Beginn warnen
Schilder vor 13%igen Steigungen, und das ist ernst gemeint. Das rollt
trotzdem ganz gut, oft genug stehen auch nur 8% auf dem Garmin, bis
bei Kilometer 38 plötzlich der Asphalt alle ist,
und 5km etwas
holperige, aber durchaus fahrbare Naturstrasse bis zu vermeintlich
höchsten Punkt des Tages führen (A.v.N.:gefühlt waren das
mindestens 10km Cyclocross auf falschen Reifen). Da ist dann wieder
richtige Strasse und es scheint bergab zu gehen, allerdings ist es
auf 1230m schon ganz schön frisch, also hüllen wir uns in die
sicherheitshalber eingepackte Regenkluft und rollen nur ein kleines
Stück bergab, dann zwingt eine dieser unvermeidlichen Gegenwellen
uns auf die tatsächliche Cima Coppi bei 1244m. Jetzt geht es aber
wirklich bergab, mollig verpackt verdirbt uns nur die etwas
schmutzige, ansonsten aber tolle Strasse den Spaß an der
felgenschonenden Fahrweise. Ihr Ende findet die nicht ganz so rasante
Fahrt an einem fiesen Buckel, der dem Garmin mal flott eine 16% auf
das Display zaubert, das zwickt im frisch gekühlten Schenkel! Bei
Kilometer 65, auf einem weiteren kleinen Hügel fallen wir in Melini
in ein Restaurant ein, um die gestern schon gelobte Gastfreundschaft
der Zyprioten erneut zu erproben (A.v.N.: nachdem wir im Ort vorher
an meinem präferierten und schon in der Auffahrt lecker riechenden
Restaurant vorbeigefahren sind, wäre ich auch keinen Höhenmeter
weiter gefahren), und siehe da: Wir sollten nicht enttäuscht werden.
Da wir uns nicht so recht entscheiden können, was von den mündlich
aufgezählten Speisen uns jetzt passen würde, gibt es einfach von
allem etwas (A.v.N.: und wir müssen die Küche auf der Hälfte
bremsen, nein, bitte keine Kebab und keine zypriotischen Canneloni
mehr ….. sie hätten uns am liebsten alle verfügbaren Leckerlis
gleichzeitig aufgetischt und um einen doppelten Nachtisch sind wir
auch nicht herum gekommen – war auch echt lecker). Brutalstmögliche
Völlerei auf einer Radrunde!!!
Vorweg eine Cola, hinterher erst
Süßkram, dann Kaffee, pro Nase 10 Piepen, dann müssen wir nur noch
zusehen, das wir das ganze leckere Zeug über den letzten Berg des
Tages, der auch schon der Erste war, zu kriegen, ohne die hiesige
Fauna mit einer Sonderfütterung zu verwöhnen. Da oben – immer
noch satt – angekommen wartet die wirklich geile Schlußabfahrt auf
Sahneasphalt, frisch gefegt. Zum Ende noch die Küstenstraße zum
Hotel runtergedonnert, dann endet nach 93km und 2100hm ein feiner Tag
auf dem Rad.
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