Donnerstag, 8. September 2016

Dolomiten, jawoll-oh-oh

Das Oh-oh ist das erste, was heute morgen durch meinen Kopf geistert, als der Wecker seine Arbeit aufnimmt. Angesichts des nahenden Endes dieser bislang traumhaften Woche habe ich mir nämlich noch ein echtes Brett gebastelt. Total unabhängig und so, versteht sich...
Ergebnis der Bastelstunde: Grödnerjoch, Passo Valparola, Pordoijoch, Sellajoch, Pain-Needer-Sattel.
Also ein Menu mit vier Gängen und Nachtisch... 

Die Anfahrt zum Grödnerjoch ist hinlänglich bekannt, der gestrige "Ruhetag" macht sich positiv bemerkbar, ohne Wiederworte gehen die Beine im Kreis, keine zwei Stunden dauert es vom Hotel zur ersten Bergprüfung des Tages. Auch die Abfahrt macht richtig Freude, ein weiteres Mal verschafft mir ein weit oben überholtes Wohnmobil freie Fahrt fast bis Corvara. Im Gegensatz zur klassischen Sellarunde lasse ich den Passo Campolongo rechts liegen, und biege links ab, Richtung St. Kassian.
Da beginnt die Rampe zum Passo Valparola, ein weiterer Neuzugang in meiner Pässesammlung. Die gestaltet sich problemlos, die Beine fühlen sich auch in diesem zweiten langen Pass gut an, mein Vorwärtsdrang wird nur von einer Filmcrew, die ziemlich weit oben einen Werbespot für einen bekannten deutschen Automobilhersteller dreht, gebremst. 5 Minuten warten, weil ein "Audi" da zwei Serpentinen rauf und runter donnert. Auch egal, nach Aufhebung der Sperre steht das Wunderauto unter einer Plane, die seltsamerweise ein Stern ziert, und nicht vier Ringe. Total Erlkönig... Ansonsten gibt es auch hier jede Menge Landschaft: 







Irgendwann bin ich dann tatsächlich am Pass, kurz vorher ist eine Jausenstation, die den Namen trägt, aber nicht die Passhöhe darstellt, ich dachte schon, hier hätte man am Schild gespart, ist aber nicht so...


Dann geht es runter nach Arabba, zurück auf bekannte Pfade, durch Livinallongo, vorbei an einem Hotel, wo ich vor Jahren mal im Skiurlaub war. Dann kommt noch ein wenig verdrängtes bergauf, was dann das erste Mal heute Aua im Bein macht. Sind aber nur 4km, dann sitze ich wieder im Cafe Erika, das bewährte Mahl auch Cola,Cola, Toast und Espresso spendet dringend notwendige Energie, zu diesem Zeitpunkt sind nicht ganz 2000hm erklettert, 1300 stehen noch aus.

Der Anstieg zu Pordoijoch dehnt sich ein wenig, ein weiteres Mal habe ich mich nicht um Zahlen gekümmert, aber das Wetter ist schön, die Strasse ziemlich leer, so cruise ich da hoch, die Vorfreude auf die Abfahrt entwickelt sich. Aber da hat irgendwer einen anderen Plan. Offensichtlich ist heute auf dem Pordoijoch das Weltjahrestreffen der unfähigen Autofahrer, der Stau geht wahrscheinlich runter bis Canazei. Na gut, werden die Felgen doch nochmal ordentlich warm, warum soll es denen besser gehen als mir?
Ab dem Abzweig zum Sellajoch ist wieder cruisen bergauf angesagt, aber auch da wird mir die Abfahrt von Unmengen an Autos verdorben, heute ist der Verkehr, den ich am Sonntag befürchtet hatte.
Über den Pain-Needer-Sattel sag ich jetzt nix mehr, nur soviel: Oben gibt es Bier!

Auch wenn durch die unerwartete Rushhour etwas getrübt, ein geiler, anstrengender Tag mit einem unbegründeten Oh-oh am Anfang!

Track: https://www.strava.com/activities/704953401

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