Donnerstag, 26. Mai 2016

Berlin - Wien, Tag 2, Janz schön steil...

Heute verlassen wir Deutschland auf dem Weg nach Wien kaum 500m nach dem Hotel. In Polen empfangen meine Supertruppe und mich erst mal etwas schlechterer Asphalt, aber dafür leere Straßen, Fronleichnam ist hier ein hoher Feiertag, daher sind wirklich alle in der Kirche, auf dem Friedhof, in der Kneipe, aber nicht im Auto.
Nach gut 70km lustigem Wellenreiten, nur unterbrochen von sakralen Prozessionen, erreichen wir den Fuß des einzigen echten Berges dieser Reise, den Spindlerpass. Das dessen Nordseite steil wäre, wurde kommuniziert, aber die Realität ist härter als die Vorgeschichte. Anhalten bei 19% bedeutet schieben oder beim Versuch, das Pedal zu treffen, umzufallen. Da eins meiner Schäfchen fast im Stillstand zu Fall kommt, ereilt mich das Schiebeschicksal. Ein guter Guide bleibt beim letzten der Gruppe. Zwischendurch kann man mal wieder fahren, aber im zweiten Steilstück versagen die Kräfte der Schutzbefohlenen endgültig, so langsam wie schieben kann ich nicht fahren, also zeige ich mich solidarisch...
Oben angekommen ist es uns leider nicht vergönnt, die als Belohnung angekündigte Aussicht in die niederschlesische Tiefebene zu genießen, Nebel drängt den Hang hinauf. Dafür ist das Personal in der Mittagshütte wenigstens mit einer perfekten Mischung aus Faulheit und Inkompetenz ausgerüstet, bis was zu Beissen auf dem Tisch steht vergeht eine kleine Ewigkeit. Doof!
Aber die zweite Hälfte der Etappe - jetzt in Tschechien angelangt -  entwickelt sich dank aufreissendem Himmel = Sonne und - ich kann mich gar nicht genug freuen - der Supertruppe, zu einem echten Erlebnis. Die können geradeaus fahren, die können bergauf fahren, die können bergab fahren. Rad an Rad, als würden wir das schon seit Jahren zusammen machen. Kein Jammern, alle kommen klar, obwohl wir für eine "gemächliche" Gruppe flott unterwegs sind. Unfassbar!
Danke dafür!

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